Bundesschützenmeister Emil Vogt verurteilte am Sonntag in Leverkusen "Vereinnahmungsversuche" der AfD. So habe die Partei Ende 2019 in der Debatte um das neue Waffenrecht den christlichen Schützenbund und seine Bruderschaften zielgerichtet angeschrieben, sagte Vogt bei der Jahresmitgliederversammlung des Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS).
Zudem seien in den letzten Wochen Personen aus Bundesländern, in denen es keine BHDS-Bruderschaften gibt, hohe Geldspenden angeboten worden, sagte Vogt. Man habe die Annahme verweigert, weil nach eigener Recherche hier offensichtlich über AfD-Kanäle ein für den BHDS "kompromittierender Sachverhalt" konstruiert werden sollte.
Besonders Schützen- und Brauchtumsvereine
Offensichtlich verfolge die AfD die Absicht, bis 2025 den Status einer Volkspartei zu erlangen, so der Schützenbund. Ziel sei es, "gerade Schützen- und andere Brauchtumsvereine zu unterwandern, um sich damit ein volkstümliches Mäntelchen umzulegen", so der Bundesschützenmeister.
"Gerade in der heutigen Zeit, in der rechte Populisten unter dem Deckmantel der Heimatverbundenheit Grenzen abschotten wollen und Fremdenhass schüren, zeigen wir, dass unser Heimatbegriff auf Miteinander setzt und nicht auf Ausgrenzung", betonte Vogt. Respekt, Ehrlichkeit und Toleranz gingen fest einher mit dem Leitgedanken des BHDS "Für Glaube, Sitte, Heimat".
Bundesjungschützenmeister Stephan Steinert erklärte, die BHDS-Nachwuchsorganisation werde ihre Aktion "Schützen gegen Rechts" weiter vorantreiben. Zudem habe der "Bund der Sebastianus-Schützenjugend" beschlossen, kein Mitglied der AfD oder deren Unterorganisationen aufzunehmem. Der BHDS zählt rund 400.000 Mitglieder in knapp 1.300 Bruderschaften.