Anlass für die Sanktionen sind zwei unterschiedliche Vorgänge, wie das Portal kath.ch berichtet.
Kopp hatte sich öffentlich wertend zur Bischofsnachfolge im Bistum Chur geäußert und damit gegen eine interne Regel verstoßen, wonach alle Anfragen in dieser Sache über den Medienbeauftragten laufen.
Vertrauen verloren
Auf seiner Website wirft das Bistum dem Generalvikar für die Urschweiz vor, in einem Interview der "NZZ am Sonntag" ein Eingreifen des Staates bei der anstehenden Bischofswahl begrüßt zu haben. Kopp habe öffentlich eine Initiative unterstützt, die darauf abziele, die Freiheit des Papstes und des Domkapitels bei der Wahl des neuen Bischofs einzuschränken. Damit habe er das Vertrauen des Apostolischen Administrators Bürcher verloren.
Der Churer Weihbischof Eleganti hatte in einem Interview des Portals kath.net die Maßnahmen der Schweizer Bischofskonferenz zur Eindämmung des Coronavirus kritisiert. Diese hatte angeordnet, die Weihwasserbecken zu leeren und auf die Mundkommunion zu verzichten.
"Wie kann ich von der Kommunion Unheil und Ansteckung erwarten?", fragte er. Jeder Gläubige müsse selbst entscheiden dürfen, wie er den Leib Christi empfange. In dem Videobeitrag sagte der Weihbischof: "Ja, ich erwarte Wunder und rechne mit der Kraft und dem Schutz Gottes."
Verwirrung unter den Gläubigen
Der Administrator Bürcher erklärte, dadurch sei unter den Gläubigen Verwirrung über die Haltung des Bistums Chur zum Coronavirus entstanden. Künftig darf sich Eleganti daher nur noch im Einvernehmen mit Bürcher und Mediensprecher Giuseppe Gracia öffentlich äußern. Eleganti habe diese Entscheidung gehorsam angenommen, teilte Bürcher mit.
Der nun abgelöste Generalvikar Kopp hatte in dem NZZ-Interview erklärt, im Moment deute vieles darauf hin, dass die möglichen Nachfolger des emeritierten Bischofs Vitus Huonder alle auf dessen sehr konservativer Linie seien. Durch Generalvikar Martin Grichting, der ebenfalls als Nachfolger gehandelt wird, werde die typisch schweizerische Kirchenverfassung infrage gestellt. Das stelle eine Gefahr für den innerkirchlichen Frieden und die Beziehung der Kirche zum Staat dar, so Kopp.
Explizit begrüßte er eine Initiative der Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Diese wollte dem Papst via Bundesrat einen Brief schicken, er möge dafür sorgen, dass im Bistum Chur ein Bischof gewählt werde, der den Landeskirchen freundlich gesinnt sei. Mehrere für Kirchenfragen zuständige Regierungsräte in anderen Kantonen des Bistums Chur lehnten ein solches Vorgehen aber ab.