Grab, der als "Mann der Versöhnung" galt, starb nach Angaben des Bistums unerwartet in einem Pflegeheim in Roveredo, wie das Schweizer Portal kath.ch an diesem Montag meldete. Das Pontifikalrequiem findet am kommenden Montag um 14 Uhr in der Kathedrale von Chur statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Bischofsfriedhof vor der Kathedrale.
Grab wurde am 3. Februar 1930 in Zürich geboren und wuchs in Genf auf. Er trat in die Benediktinerabtei Einsiedeln ein und wurde 1954 zum Priester geweiht. Nach jahrzehntelanger Lehrtätigkeit an verschiedenen Gymnasien wurde der Benediktiner 1983 zum Sekretär der Schweizer Bischofskonferenz ernannt.
Vier Jahre später folgte die Ernennung zum Weihbischof im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg. Grab zog daraufhin nach Genf, wo es seit 1873 keinen katholischen Bischof mehr gegeben hatte. Der neue Westschweizer Weihbischof machte sich demnach um das gute ökumenische Klima vor Ort verdient.
Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen
1995 wurde Grab zum Diözesanbischof des Westschweizer Bistums ernannt. 1998 wechselte er an die Spitze des Bistums Chur, das er bis 2007 leitete. Dem Bischof, der fließend Deutsch, Französisch und Italienisch sprach, wurde bescheinigt, das Kirchenklima im Bistum Chur nach dem Abgang seines umstrittenen Vorgängers positiv zu wenden.
Mit 71 Jahren wurde der diplomatisch geschickte Geistliche mit einer weiteren wichtigen Aufgabe betraut: Von 2001 bis 2006 war er Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Von 1998 bis Ende 2006 war er zudem Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.
Des Weiteren wurde Grab zum Moderator der deutschsprachigen Arbeitsgruppe der Weltbischofssynode ernannt, die 2005 in Rom stattfand. Sein altersgemäßes Rücktrittsgesuch mit 75 Jahren im Jahr 2005 nahm Papst Benedikt XVI. erst zwei Jahre später an.