Ein Sprecher der Hilfsorganisation Caritas International sagte am Montag auf Anfrage in Freiburg, die Erfahrungen im Umgang mit Ebola-Epidemien zeigten, dass die meisten Menschen nicht an Ebola selbst, sondern an anderen Erkrankungen gestorben seien, weil Gesundheitszentren und Hospitäler nicht mehr arbeitsfähig waren. Zugleich müsse der Schutz der eigenen Mitarbeiter Priorität haben.
"Unterstützungsangebote ausweiten"
"Caritas international wird im Rahmen seiner Möglichkeiten die Anstrengungen aller Partner unterstützen, zumindest einen Notfallbetrieb des Gesundheitssystems aufrecht zu erhalten", so der Sprecher. Ein erstes entsprechendes Projekt zur Stärkung der Gesundheitsinfrastruktur in Jordanien sei angelaufen. Weitere "Projektanpassungen" würden derzeit geplant.
Zudem wolle die Hilfsorganisation die Unterstützungsangebote für Menschen in Quarantäne ausweiten. So seien etwa Hausbesuche nötig, um Lebensmittel oder Hygieneartikel zu verteilen. Eine weitere Säule müsse die Informations- und Aufklärungsarbeit bilden.
Eigene Task-Force eingerichtet
Auch das gesamte internationale Caritas-Netzwerk stehe vor diesen Problemen und habe in Rom eine eigene Task-Force eingerichtet, die sich mit Corona in allen Arbeitsfeldern beschäftige.
Ob durch die Corona-Krise die Spendenbereitschaft in Deutschland für internationale Hilfen zurückgehen könnte, sei derzeit unklar, so Caritas international. Denkbar sei umgekehrt durchaus eine große Solidaritätswelle innerhalb Deutschlands, die dann auch Spenden für Menschen weltweit einschließe: "Die Welle der innerdeutschen, kreativen Solidarität im Kleinen, die derzeit gerade entsteht, lässt auf einen positiven Verlauf hoffen."