Neben einer bereits am 5. März festgestellten Infektion handelt es sich um einen Mitarbeiter des vatikanischen Zollamts und zwei Angestellte der Vatikanischen Museen, wie Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag auf Anfragen mitteilte.
Schon vorher in Quarantäne
Alle vier Personen seien schon vor dem Testergebnis vorsichtshalber unter Quarantäne gestellt worden. Augenblicklich befänden sie sich in italienischen Krankenhäusern oder in der eigenen Wohnung, so der Sprecher.
Bisher hatte der Vatikan nur am 7. März über einen zwei Tage zuvor positiv ausgefallenen Test berichtet. Die Ambulanzräume, in denen die Person untersucht worden war, wurden den Angaben zufolge desinfiziert. Unbestätigten Berichten zufolge handelte es sich um einen Mitarbeiter des vatikanischen Staatssekretariats.
Behörden auf Notbesetzung ausdünnen
Unterdessen reduziert der Vatikan den Kurienbetrieb. Nach einer Mitteilung vom Dienstag sollen die Behördenleiter für eine Minimalbesetzung in den Amtsräumen sorgen und das Personal so weit wie möglich zu Heimarbeit anhalten. Es gelte, Ortsveränderungen der Angestellten zu einzuschränken und zugleich das Funktionieren der Kirchenleitung sicherzustellen. Der ärztliche Dienst habe ein Protokoll vorbereitet, um bei möglichen Infektionsfällen die Wohnsitzbehörden der betreffenden Person oder die Verwaltung des Vatikanstaats umgehend zu informieren.
Das vatikanische Staatssekretariat hatte schon in einem Rundschreiben am 11. März auf die Möglichkeiten von Gleitzeit, alternierenden Schichten oder Heimarbeit hingewiesen, um die Ansteckungsgefahr unter den Mitarbeitern zu verringern. Eine Verlegung der Arbeit nach Hause stieß dem Vernehmen nach jedoch wegen interner Datenschutzvorschriften vielfach auf Probleme.
Aktuelle Zahlen über festgestellte Corona-Infektionen und Verdachtsfälle legte der Vatikan nicht vor. Auch Beschäftigte klagen über fehlende Information durch Vorgesetzte.