Bischof Bode ruft via Facebook zum Zuhausebleiben auf

"Es juckt mich selbst, nach draußen zu gehen"

Es sei für alle lebensrettend: In einer Videobotschaft auf Facebook fordert Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode die Menschen auf, in der Karwoche und an den Ostertagen zu Hause zu bleiben. 

Bischof Bode / © Jens Wolf (dpa)
Bischof Bode / © Jens Wolf ( dpa )

Für alle sei es lebensrettend, sich an die momentanen Abstandsregeln und andere Vorgaben der Experten und staatlichen Stellen zu halten, sagte er am Freitag in dem sozialen Netzwerk. "Ich glaube, auch so kann man Ostern feiern."

An Ostern anders kommunizieren 

Zwar sei es schmerzlich, an den Feiertagen die Verwandten nicht wie gewohnt besuchen zu können, räumte Bode ein. Aber die Menschen sollten auf andere Weise die Kommunikation untereinander suchen, etwa per Telefon oder über die sozialen Medien.

Auch ihm persönlich falle der Verzicht auf Kontakte in dieser Zeit schwer, so der Bischof. "Sie können mir glauben, es juckt mich selbst, nach draußen zu gehen." Aber als Risikopatient nach langer Krankheit und aufgrund seines Alters sehe er ein, dass das nicht gut sei.

Mehrere Bandscheibenoperationen 

Der 69-Jährige hatte sich 2018 mehreren Bandscheibenoperationen unterzogen und ließ deshalb zehn Monate die Amtsgeschäfte ruhen. 

Bischof Franz-Josef Bode

Er war der erste katholische deutsche Bischof, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal sein Amt abgegeben hat. Am Sonntag ist der Osnabrücker Altbischof Franz-Josef Bode (72) mit einem Gottesdienst im Dom verabschiedet worden.

Bode, der im März seinen Rücktritt bekanntgab, stand seit der Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Missbrauchsstudie für dasBistum Osnabrück im September in der Kritik. Die Autoren werfen ihm und anderen Verantwortlichen vor, nicht pflichtgemäß oderunangemessen auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert zu haben.

Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch (dpa)
Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch ( dpa )

 

 

Quelle:
KNA