Bei den Anschlägen auf drei Kirchen und drei Luxushotels am Ostersonntag 2019, der auf den 21. April fiel, seien nicht nur Katholiken, sondern auch Muslime, Hindus und Buddhisten ums Leben gekommen, zitierte der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Montag aus der Osterpredigt von Kardinal Malcolm Ranjith.
"Selbstsucht wäre als menschliche Reaktion denkbar gewesen, aber wir haben damals die Botschaft Christi geachtet und die Feinde, die uns umgebracht haben, geliebt", so Ranjith.
Die Attentäter stammten aus der islamistischen Gruppe National Thowheed Jamath aus Sri Lanka mit Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat". Die Regierung von Sri Lanka hatte nach den Anschlägen Berichte bestätigt, vom indischen Geheimdienst vor einem bevorstehenden Anschlag gewarnt worden zu sein.
"Anschläge seien vermeidbar gewesen"
Im Dezember 2019 hatte Kardinal Ranjith in seiner Aussage vor dem vom Präsidenten Gotabaya Rajapaksa eingesetzten Ausschuss zur Untersuchung der Anschläge den Sicherheitsbehörden Versagen vorgeworfen. Die Anschläge, so Ranjith, seien vermeidbar gewesen.
Seinen Wahlsieg im November 2019 verdankte Rajapaksa sieben Monate nach den islamistischen Terroranschlägen seinem Ruf als "starker Mann". Im Wahlkampf präsentierte sich Rajapaksa als Beschützer der singhalesisch-buddhistischen Bevölkerungsmehrheit. Seit der brutalen Niederschlagung der Rebellenmiliz "Tamilische Tiger" vor mehr als zehn Jahren unter seiner Führung als damaliger Verteidigungsminister genießt der 70-Jährige unter den Singhalesen und im buddhistischen Klerus Heldenstatus.