Kardinal: Terroranschläge in Sri Lanka waren vermeidbar

"Die Verantwortlichen sollten verhaftet werden"

Der Kardinal von Colombo, Malcolm Ranjith, hat Sri Lankas Sicherheitsbehörden Versagen im Zusammenhang mit Terroranschlägen auf Kirchen und Hotels vorgeworfen. Bei den Anschlägen an Ostern waren 250 Menschen ums Leben gekommen.

Nach den Anschlägen in Sri Lanka / © Gemunu Amarasinghe (dpa)
Nach den Anschlägen in Sri Lanka / © Gemunu Amarasinghe ( dpa )

Die verschiedenen Sicherheitsorgane hätten die Anschläge vom Ostersonntag verhindern können, da den Behörden entsprechende Hinweise vorgelegen hätten, erklärte Kardinal Ranjith in seiner Aussage vor dem von Sri Lankas neuem Präsidenten Gotabaya Rajapaksa eingesetzten Untersuchungsausschuss, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Dienstag) berichtete.

Regierung Sri Lankas wurde  vom Geheimdienst gewarnt

"Die Verantwortlichen sollten verhaftet und diejenigen, die direkt oder indirekt mit dem Anschlag verbunden sind, bestraft werden", zitierte Ucanews aus Kardinal Ranjiths Aussage. 

Bei den Terroranschlägen am 21. April kamen mehr als 250 Menschen ums Leben. Die Attentäter stammten aus der islamistischen Gruppe "National Thowheed Jamath" aus Sri Lanka mit Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat".

Sri Lankas Regierung hatte nach den Anschlägen Berichte bestätigt, vom indischen Geheimdienst gewarnt worden zu sein.

Nationale Sicherheit war zentrales Thema im Wahlkampf

Rajapaksa hatte im Präsidentschaftswahlkampf im Herbst versprochen, eine unabhängige Kommission mit allen Befugnissen zur Untersuchung der Anschläge vom Ostersonntag einzusetzen. Im Schatten der Anschläge war die nationale Sicherheit ein zentrales Thema des Wahlkampfes.


Kardinal Albert Malcolm Ranjith / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Albert Malcolm Ranjith / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA
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