Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat in seiner Botschaft zum orthodoxen Osterfest den Einsatz von Ärzten und Pflegern im Kampf gegen Corona gewürdigt. Für dieses Engagement seien die Kraft des Glaubens und die Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben wesentliche Kraftquellen, so das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie. Die orthodoxe Kirche feiert am Sonntag das Osterfest.
Die derzeit wütende Corona-Pandemie zeige, "wie zerbrechlich der Mensch ist, wie leicht ihn Schrecken und Verzweiflung befallen, wie ohnmächtig seine Kenntnisse und sein Selbstvertrauen sind", schreibt der Patriarch von Konstantinopel. Ebenso hinfällig sei die Einstellung, "der zufolge der Tod ein Ereignis lediglich am Lebensende sei und dass darum das Vergessen oder das Verdrängen des Todes die angemessene Weise sei, sich mit ihm zu befassen".
Bartholomaios: Österliche Hoffnung lebt in den Helfern
Die aktuellen Grenzsituationen zeigten, dass der Mensch nicht imstande sei, sein Leben kraftvoll zu meistern, wenn er glaube, der Tod sei die unüberwindliche Grenze, so Bartholomaios in seiner Osterbotschaft. "Es ist schwer, menschlich zu bleiben, wenn wir keine Hoffnung auf die Ewigkeit haben." Diese Hoffnung lebe aber in den Herzen aller Ärzte, Pfleger, freiwilligen Helfer, Spender und aller, die ihren leidenden Mitmenschen großmütig und mit Opfermut, Selbstaufopferung und Liebe beistünden.
Weiter betont der Patriarch in seiner Osterbotschaft: "In Gottes Reich gibt es weder Schmerz noch Tod, sondern Leben, das nicht endet." Der Glaube an Christus gebe die Kraft, Ausdauer und Geduld, "die Prüfungen zu ertragen", denn "Christus ist es, der jede Krankheit heilt und uns vom Tod erlöst".
Der Glaube an die Auferstehung verleugne nicht die harte Realität und sei auch keine psychologische Abwehr des Todes. "Doch wissen wir, dass das gegenwärtige Leben nicht das ganze Leben ist, dass wir hier 'Wanderer' sind, dass wir Christus gehören und dass wir zu Seiner ewigen Herrschaft unterwegs sind", so Bartholomaios. Das Vorhandensein von Schmerz und Tod, so greifbar es auch sei, "ist nicht die letzte Wirklichkeit. Diese ist vielmehr die endgültige Vernichtung des Todes."