Serbien hält am Verbot von orthodoxen Ostermessen fest

Keine Ausnahmeerlaubnis

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hält am Verbot von Gottesdiensten am orthodoxen Osterfest wegen der Corona-Pandemie fest. Nach dem orthodoxen Kalender findet das Osterfest an diesem Wochenende statt.

Im Innern einer serbisch-orthodoxen Kirche / © Tijana photography (shutterstock)
Im Innern einer serbisch-orthodoxen Kirche / © Tijana photography ( shutterstock )

In einem Telefonat mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej I. lehnte er am Mittwoch nach Angaben der Präsidentenkanzlei eine Ausnahmeerlaubnis ab. Aufgrund der aktuellen epidemiologischen Situation in Serbien könnten die Ausgangsbeschränkungen nicht aufgehoben werden, so Vucic.

Das Leitungsgremium der serbisch-orthodoxen Kirche, der Heilige Synod, hatte am Montag eine Erlaubnis für Ostermessen am Sonntagmorgen von fünf Uhr bis zehn Uhr morgens gefordert. Vucic äußerte Verständnis für den Wunsch der Kirche, den größten christlichen Feiertag zu feiern. Der Kampf gegen das Coronavirus müsse aber wie bisher fortgesetzt werden. Er sei überzeugt, dass sich die Kirche auch künftig am Kampf gegen das Coronavirus beteilige. In Serbien starben nach Regierungsangaben bislang 99 Corona-Patienten.

Ostern nach dem orthodoxen Kalender in diesem Jahr am 19. April

Bei seiner Versammlung hatte der Heilige Synod festgestellt, die serbisch-orthodoxe Kirche könne die Feier der Liturgie keinesfalls völlig einstellen, weil es hier um die Basis des Glaubens an Gott gehe. Je nach den örtlichen Umständen müsse an der liturgischen Feier mindestens ein Priester, ein Diakon, ein Kantor und ein Altardiener beteiligt sein.

Nach dem orthodoxen Kalender wird Ostern in diesem Jahr am 19. April gefeiert und damit eine Woche später als von Katholiken und Protestanten. Die Ostkirchen bestimmen beide Termine nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen haben.


Quelle:
KNA