Drohnen erstellen 3D-Modell vom Kölner Dom

Digitaler Zwilling

Eine virtuelles Modell des Kölner Doms soll den Mitarbeitern der Domhauhütte dabei helfen, schwer zugängliche Bereiche der Kathedrale besser zu überwachen. 30.000 Bilder nimmt eine Drohne dafür in dieser Woche auf.

Testaufnahmen mithilfe von Drohnen am Kölner Dom / © Northdocks GmbH, Patrick Reschke (Dombauhütte Köln)
Testaufnahmen mithilfe von Drohnen am Kölner Dom / © Northdocks GmbH, Patrick Reschke ( Dombauhütte Köln )

Drohnen sollen in dieser Woche ein detailliertes Modell der Türme des Kölner Doms liefern. Die realitätsgetreue 3D-Visualisierung dient den Mitarbeitern der Dombauhütte dazu, schwer zugängliche Bereiche des Bauwerks einfacher zu überwachen und mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen, wie das Kölner Domkapitel am Montag mitteilte.

Die manuell gesteuerten Fluggeräte erstellten von Mittwoch bis Freitag rund 30.000 hochauflösende Bilder von der Westfassade der Kathedrale. 

Bessere Überwachung

"Mithilfe ihrer Aufnahmen konstruieren wir langfristig ein virtuelles Modell des Domes, quasi einen digitalen Zwilling", erklärte der Steintechniker der Dombauhütte, Michael Jürkel. "Er soll uns eine bessere Überwachung jener Gebäudeteile ermöglichen, an die wir nur mit großem Aufwand herankommen." Die Domumgebung sei durch die Corona-Beschränkungen derzeit weitaus geringer frequentiert als sonst.

"Dadurch ist es möglich, einen kleinen Teil der Domplatte vor der Westfassade des Domes abzusperren, damit die Drohnenpiloten von dort aus konzentriert an den Domtürmen arbeiten können", so Jürkel.  Bereits vor vier Jahren wurde der Dom von der privaten Fachhochschule Fresenius in Kooperation mit der Heriot-Watt-University in Edinburgh von innen und außen digital vermessen, allerdings ohne die Nutzung von Drohnen.  

Testflüge erfolgreich

Mit dem neuen Projekt hat die Dombauhütte den Angaben zufolge nun erstmals selbst eine Visualisierung der Kathedrale in Auftrag gegeben. Die Arbeiten führe die in Monheim ansässige Firma "Northdocks" durch. Bei einem Testflug im vergangenen Herbst habe bereits der Schadensbestand an einem Teil des Nordturms dokumentiert werden können. Sonst könnten solche Untersuchungen nur zeit- und kostenaufwändig über Gerüste oder mit Seilen erfolgen.


Quelle:
KNA