Seemannspastor: Mehr Wertschätzung für Matrosen gerade in der Corona-Pandemie

"So gut wie gefangen"

Die Arbeits- und Lebensbedingungen von Seeleute sind in der Corona-Pandemie nochmals schwieriger geworden. Trotz ausgelaufener Verträge dürften sie fast nirgendwo an Land. Ihre Arbeit müsse gerade jetzt wertgeschätzt werden.

Viele Seeleute können während der Corona-Pandemie Schiffe nicht verlassen / © Alexandr Medvedkov (shutterstock)
Viele Seeleute können während der Corona-Pandemie Schiffe nicht verlassen / © Alexandr Medvedkov ( shutterstock )

Mehr Wertschätzung für die von der Corona-Pandemie besonders belasteten Seeleute fordert der Seemannspastor der evangelischen Nordkirche, Matthias Ristau. Ihre Arbeits- und Lebensbedingungen seien nochmals deutlich erschwert durch die Pandemie, sagte er am Donnerstag in Hamburg. Bei vielen seien die Verträge eigentlich ausgelaufen, doch dürften sie fast nirgendwo an Land. Aktuell seien rund 150.000 von ihnen auf See "so gut wie gefangen".

Der Beruf spielt eine wichtige Rolle

"Ohne Seeleute wären die Regale in den Läden leer und unser Land wäre arm, denn es lebt vom Export", erklärte Ristau. Sie arbeiteten oft monatelang 70 bis 90 Stunden pro Woche, "damit wir Smartphones, Kaffee, Bananen, Rohstoffe für Autos, Öl und vieles mehr kaufen können". Der Theologe rief zum Gebet am Sonntag für die Matrosen auf. Dabei solle besonders auch an jene Seeleute gedacht werden, die Opfer oder Geiseln von Piraten geworden sind, so jüngst vor der Küste Westafrikas.


Quelle:
KNA