Die Stelle wurde neu geschaffen. Zugleich soll sie für die Untersuchungsausschüsse zuständig sein. Derzeit läuft der Untersuchungsausschuss "Kindesmissbrauch".
In ihrer neunjährigen Tätigkeit in der Bundeshauptstadt hat sich Jestaedt besondere Verdienste um die Aufarbeitung des Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche erworben. Sie war maßgeblich an der Vereinbarung zu verbindlichen Kriterien für eine unabhängige Aufarbeitung mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, beteiligt.
Engagiert für den Lebensschutz
Die studierte Juristin engagierte sich zudem besonders für den Lebensschutz, die Beibehaltung des Werbeverbots für Abtreibungen und das Gesetz zum Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid, das unlängst vom Bundesverfassungsgericht wieder aufgehoben wurde. In ihre Zuständigkeit fielen Grundsatzfragen, das Verhältnis zwischen Staat und Kirche, der Kontakt zu den im Bundestag vertretenen Parteien sowie die Themen der Sicherheits-, Außen- und Entwicklungspolitik.
Jestaedt hat in Bonn und Freiburg Jura studiert. Nach Tätigkeiten im Bundeskanzleramt und im Bundespresseamt wurde sie Verwaltungsrichterin in Nordrhein-Westfalen. Anschließend war sie in der Düsseldorfer Staatskanzlei, im dortigen Justizministerium sowie im Oberverwaltungsgericht beschäftigt. Über die Nachfolge von Jestaedt in der stellvertretenden Leitung des Katholischen Büros entscheiden die Bischöfe voraussichtlich auf ihrer Herbstvollversammlung.