Das ergibt eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) unter den fünf NRW-Bistümern. Das Bistum Aachen hat Prozessionen für seine Gemeinden abgesagt.
Im Erzbistum Köln nicht "kategorisch ausgeschlossen"
Das Erzbistum Köln schließt diese "nicht kategorisch aus"; zu dem mit den örtlichen Behörden abzustimmenden Sicherheitskonzept gehörten aber der Mindestsabstand und die Kontrolle einer maximalen Teilnehmerzahl.
Das Erzbistum Paderborn und die Diözese Münster raten ihren Pfarreien zum Verzicht auf den Brauch. Das Bistum Essen überlässt die Entscheidung den Verantwortlichen vor Ort, geht aber davon aus, dass Prozessionen nicht stattfinden.
Vielerorts Gottesdienste unter freiem Himmel - wie in Köln
Dafür wird es vielerorts wohl Gottesdienste unter freiem Himmel geben. So hält der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an Fronleichnam am 11. Juni um 10.00 Uhr eine Messe auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. In Paderborn gibt es um 10.00 Uhr einen Gottesdienst auf dem Domplatz mit Erzbischof Hans-Josef Becker und 100 Teilnehmern.
Auf dem Domplatz in Münster beginnt um 11.00 Uhr eine Feier unter freiem Himmel. Das Bistum betont, dass bei Freiluft-Gottesdiensten der Mindestabstand und die Hygieneregeln eingehalten werden müssen. Der Veranstaltungsort müsse umgrenzt sein, um die Teilnehmerzahl kontrollieren zu können. Die Diözese empfiehlt ihren Pfarreien, solche Feiern mit der Kommune abzusprechen.
Dass Gottesdienste - ob unter freiem Himmel oder in der Kirche - grundsätzlich möglich sind, stellte das Erzbistum Köln klar.
"Fest des Leibes und Blutes Christi"
Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Fest Fronleichnam. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi". Er leitet sich ab aus dem Althochdeutschen. Dabei steht "vron" für "Herr" und "licham" für "Leib".
Mit dem Fest erinnern die Katholiken an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Die heutige Sinngebung des Festes geht vom Bild des wandernden Gottesvolkes aus, dessen Mitte Christus ist, das "Brot des Lebens".
In Prozessionen tragen Geistliche Monstranzen mit der als Leib Christi verehrten Hostie durch die Straßen. Derartige Fronleichnams-Prozessionen gab es erstmals in den 1270er Jahren in Köln.