Gemeinschaft Sankt Martin kommt nach Neviges

In der Nachfolge der Franziskaner

Am größten Marienwallfahrtsort im Erzbistum Köln wird bald wieder eine geistliche Gemeinschaft tätig: Drei Priester der "Gemeinschaft Sankt Martin" werden ab September in der Pfarrgemeinde Velbert-Neviges und der Seelsorge arbeiten.

Gnadenbild in Neviges  / © Horst Ossinger (dpa)
Gnadenbild in Neviges / © Horst Ossinger ( dpa )

Zudem sollen sie das von den Franziskanern geprägte geistliche Zentrum weiterentwickeln. Die Gemeinschaft wird dazu in Neviges eine neue Niederlassung gründen. Dies wurde in der Pfarrgemeinde heute bekanntgegeben.

Ab dem 1. September 2020 werden drei Priester in der Pfarrei Maria Königin des Friedens Velbert-Neviges und Tönisheide und in der Wallfahrtsseelsorge tätig: Abbé Thomas Diradourian als leitender Pfarrer, Abbé Ignace Duchatel als Pfarrvikar und Abbé Phil Dieckhoff als Kaplan. Sie wohnen als Kommunität im ehemaligen Franziskanerkloster in Neviges. Die feierliche Einführung der Gemeinschaft in Neviges ist für den 27. September 2020 geplant.

Vereinigung päpstlichen Rechts

Die Gemeinschaft Sankt Martin (Communauté Saint Martin) ist eine Vereinigung päpstlichen Rechts von Priestern und Diakonen, die in verschiedenen europäischen Diözesen und auf Kuba wirken. Das Mutterhaus und das Priesterseminar befinden sich in Évron in Westfrankreich. Die Gemeinschaft wurde 1976 von Jean-François Guérin im Zuge der Erneuerungsbewegung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gegründet. Die Priester und Diakone der Gemeinschaft sind vor allem in Pfarreien, an Wallfahrtsorten und in der Schulseelsorge tätig. Derzeit zählt die Gemeinschaft 115 Priester und Diakone.

Mehr als 340 Jahre lang wurden Pfarrei und Wallfahrt in Neviges von den Franziskanern betreut. Im vergangenen Jahr beschloss die Leitung der Deutschen Franziskanerprovinz aus personellen Gründen, das Kloster in Neviges zum 31. Dezember 2019 aufzugeben. Die Wallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter Maria nach Neviges ist die älteste Wallfahrt zur Immaculata nördlich der Alpen.

Mariendom Neviges

Der Mariendom in Neviges, ein gigantisches verschachteltes Zelt aus Beton, wurde von Stararchitekt Gottfried Böhm im Stil des Brutalismus entworfen und 1968 eingeweiht. Das Marien-Gnadenbild, das hier verehrt wird -die eigentliche Ursache, dass dieser Dom gebaut wurde- steht in einer Nische, gleich neben dem Eingang. Es ist in einer Säule eingelassen, ein Buchdruck in schwarz-weiß, nicht größer als eine Seite aus einem Notizblock. Das Bild zeigt Maria, die eine Schlange zertritt. Die Schlange steht für das Böse, für die Sünde.

Quelle:
KNA