"Ich finde es erschreckend, wenn wir den Eindruck erwecken, unser Glaube breche zusammen, nur weil wir keine Gottesdienste mehr feiern können", sagte er laut einer Mitteilung des Ruhrbistums von Freitag.
"Unser Glaube muss doch eine Kraft und eine innere Tiefe haben, die das aushält." Ihn habe erschüttert, wie aufgeregt und aggressiv manche Menschen - auch in der Kirche - angesichts der Krise geworden seien. Er setze nun auf eine Reflexion ohne gegenseitige Vorwürfe.
"So wichtig sind wir als Kirche gar nicht mehr"
Der Generalvikar äußerte sich am Donnerstagabend im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Bistums-Akademie Wolfsburg in Mülheim. Thema des Gesprächs war die Systemrelevanz der Kirchen in der Corona-Krise.
Pfeffer sprach von einer "kleinen Demütigung": "So wichtig sind wir als Kirche gar nicht mehr. Die Menschen haben heute ganz andere Möglichkeiten, mit ihren Sorgen und Nöten umzugehen, und brauchen uns nicht mehr unbedingt."
Solidarität in der Kirche wird wichtiger
In vielen Gemeinden seien mit Beginn der Kontaktbeschränkungen engagierte und kreative Angebote entstanden, erklärte der Generalvikar. Es gebe jedoch auch Gläubige, die sich von ihren Pfarreien mehr Seelsorge gewünscht hätten, um sich in der Krisenzeit gut begleitet zu fühlen.
"Es kommt darauf an, ob wir Menschen in diesem Land Zugang zur Transzendenz vermitteln können - um nicht mehr und nicht weniger."
Pfeffer rechnet mit finanziellen Folgen der Corona-Krise, wie er erklärte. Solidarität innerhalb der Kirche werde künftig noch wichtiger.