Kirchen in Irland dürfen ab 29. Juni wieder Gottesdienste feiern

"Wichtige erste Etappe"

Auf den britischen Inseln haben die Regierungen Corona-Lockerungen für Kirchenbesucher in Aussicht gestellt. Laut Medienberichten sollen ab dem 29. Juni wieder öffentliche Gottesdienste mit Gläubigen erlaubt sein.

Gottesdienst mit Abstandsregel in einer Kirche / © Harald Oppitz (KNA)
Gottesdienst mit Abstandsregel in einer Kirche / © Harald Oppitz ( KNA )

Nach Informationen der Presseagentur Kathpress (Montag) habe Ministerpräsident Leo Varadkar am Wochenende die Wiederaufnahme von Gottesdiensten in Aussicht gestellt. Sie sei Teil einer ganzen Reihe von Lockerungsmaßnahmen auf der Insel, wo es am 26. Mai erstmals seit dem 21. März keinen Corona-Toten mehr gegeben habe.

Die irischen katholischen Bischofe begrüßten die Lockerungsmaßnahmen, wie es hieß. Gottesdienste unter Abstandsregelungen seien zwar noch nicht "die freudige Feier, die wir uns vielleicht wünschen", erklärte Dublins Erzbischof Diarmuid Martin. "Aber es ist eine wichtige erste Etappe."

"Ich kann es gar nicht mehr erwarten"

Ähnlich äußerte sich demnach auch der Vorsitzende der irischen Bischofskonferenz, Eamon Martin. "Ich kann es gar nicht mehr erwarten, endlich wieder in der Öffentlichkeit die Messe zu feiern", sagte der Erzbischof der Diözese Armagh, die auch Nordirland umfasst.

Im zum Vereinigten Königreich gehörenden nördlichen Landesteil der Insel war den Kirchen bereits im vergangenen Monat die Öffnung für private Gebete erlaubt worden. Martin hoffe nun, dass auch die Pfarreien dort bald wieder öffentliche Gottesdienste feiern könnten.

In England sind Gotteshäuser früher offen

Anders als in Irland gestaltet sich die Situation den Angaben nach im Vereinigten Königreich. Hier dürften ab dem 15. Juni die Gotteshäuser wieder offen stehen, allerdings zunächst nur für private Gebete einzelner Personen und zunächst auch nur im englischen Landesteil, so die Regierung in London. Öffentliche Gottesdienst blieben aber weiterhin verboten. Für Schottland und Wales lägen die Zuständigkeiten bei den regionalen Regierungen.

Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, habe der Regierung gedankt. Es handle sich um einen "ersten, maßvollen Schritt" zur Wiederherstellung der normalen Glaubenspraxis, den viele Menschen begrüßen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales. Da die Entscheidung über die Öffnung allerdings bei den Gemeinden vor Ort liege, sei wohl noch nicht jede Kirche ab kommender Woche wieder geöffnet.

Zuvor hatte Nichols Kritik an der fortgesetzten Kirchenschließung geübt. Es sei unverständlich, dass Märkte, Autohäuser und auch Bars ihren Betrieb wieder aufnehmen dürften, Kirchen aber selbst für private Gebete geschlossen blieben.

 

 


Quelle:
KNA
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