Caritas fordert Integrationshelfer für Arbeitsmigranten

"Missstände grundlegend angehen"

Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen haben ein Schlaglicht geworfen auf die Situation der dortigen Arbeiter. Die Caritas im Bistum Münster fordert Beratungsstellen und muttersprachliche Integrationshelfer für Arbeitsmigranten.

Leere Fleischhaken in einem Schlachthof / © Dewald Kirsten (shutterstock)
Leere Fleischhaken in einem Schlachthof / © Dewald Kirsten ( shutterstock )

Die guten Absichten dürften mit Abklingen der Pandemie nicht vergessen werden, erklärte der Sozialverband am Montag in Münster. Es sei jetzt an der Zeit, die Missstände grundlegend anzugehen.

Unter anderem sollten in Zukunft die Arbeitszeiten in Fleischbetrieben digital erfasst und nicht mehr manipuliert werden können. Fehlentwicklungen gebe es zudem in der Logistik-Branche, der Pflege und dem Versandhandel, hieß es.

Arbeiter häufig aus Osteuropa

In mehreren Fleischbetrieben in Deutschland hatte sich eine Reihe von Arbeitern mit dem Coronavirus infiziert. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Migranten, die häufig aus Osteuropa stammen, waren so in die öffentliche Debatte geraten.

Sie wohnen oft in beengten Verhältnissen und leisten Überstunden, die nicht erfasst werden.

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Die Politik hat Maßnahmen angekündigt. Unter anderem sollen Leiharbeiter laut Gesetzentwurf der Bundesregierung nach neun Monaten denselben Lohn erhalten wie die Stammbelegschaft.


Quelle:
KNA