Bistum Limburg legt Aufarbeitungsbericht zu Missbrauch vor

"Wir werden die Maßnahmen umsetzen"

"Betroffene hören - Missbrauch verhindern", lautet der Name des Missbrauchs-Aufarbeitungsprojekts im Bistum Limburg. 70 Experten haben darin Konsequenzen aus der Missbrauchsstudie der Bischofskonferenz aus dem Jahr 2018 erörtert.

Symbolbild Missbrauch, Schatten eines Kreuzes / © Taigi (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch, Schatten eines Kreuzes / © Taigi ( shutterstock )

Das Bistum Limburg hat am Samstag in der Frankfurter Paulskirche die Ergebnisse des Aufarbeitungsprojekts "Betroffene hören - Missbrauch verhindern" vorgelegt. Die Auftraggeber, Bischof Georg Bätzing und Ingeborg Schillai, Präsidentin der Diözesanversammlung, überreichten gemeinsam ein Exemplar des 415 Seiten starken Abschlussberichts an Martin Schmitz als Vertreter der Betroffenen mit dem Versprechen, alles dafür zu tun, dass so etwas nie wieder geschehen könne.

"Wir werden die Maßnahmen umsetzen", versprach Bätzing. "Das schulden wir den Betroffenen."

Gemeinsam der Verantwortung stellen

Im Auftrag des Bistums hatten seit September 70 Fachleute Konsequenzen aus der Missbrauchsstudie der katholischen Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2018 erörtert. Sie hörten Betroffene an, sichteten Personalakten und erarbeiteten insgesamt 61 Maßnahmen
gegen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch. "Die Ergebnisse der Studie schreien danach, dass wir endlich wirksam gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche und gegen seine Vertuschung vorgehen", sagte Schillai.

Im Bistum Limburg stellten sich dabei aufgrund der synodalen Verfasstheit Kleriker und Laien gemeinsam dieser Verantwortung. Dazu zählt vorerst für drei Jahre eine unabhängige diözesane Kommission. Zur Koordinierung der Maßnahmen soll eine Beauftragte oder ein Beauftragter des Bischofs berufen werden.


Bischof Georg Bätzing in einer Soutane / © Boris Roessler (dpa)
Bischof Georg Bätzing in einer Soutane / © Boris Roessler ( dpa )
Quelle:
epd