"Das stimmt mit den Überzeugungen meines Vaters überein", sagte Bernice King (57) dem Portal Vatican News (Samstag). Besonders hob sie das Eintreten des Kirchenoberhauptes für Gewaltlosigkeit hervor. Ihr Vater habe ebenfalls geglaubt, dass der Verzicht auf Gewalt "die Antwort auf die entscheidenden politischen und moralischen Fragen unserer Zeit ist", so King.
Papst äußerte Sorge über Unruhen in den USA
Der Papst hatte sich zu Monatsbeginn "sehr besorgt" angesichts der angespannten Lage in den Vereinigten Staaten geäußert. Mit Blick auf den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis am 25. Mai sagte er: "Wir dürfen Rassismus weder tolerieren noch dürfen wir die Augen davor verschließen." Zugleich betonte Franziskus, dass "die Gewalt der vergangenen Nächte selbstzerstörerisch und kontraproduktiv" sei. Durch Gewalt werde "nichts gewonnen, aber so vieles verloren".
Diese Aussagen hätte ihr Vater sicherlicher geteilt, so King. Er sei auch der Meinung gewesen, dass man "Gewalt nicht durch Gewalt heilen" könne. Veränderungen müssten auf friedliche Weise bewirkt werden. Nur dann sei es möglich, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, so die baptistische Predigerin.
Bernice King leitet eine Gedenkstätte ihres Vaters, das King Center in Atlanta. Kurzzeitig war sie Präsidentin der Bürgerrechtsorganisation Southern Christian Leadership Conference. Politisch machte sie als Unterstützerin von Barack Obama während dessen Präsidentschaftswahlkampf 2008 von sich reden. Zudem trat sie verschiedentlich für Verbote von gleichgeschlechtlichen Ehen und Abtreibung ein. 2018 empfing Papst Franziskus sie in Privataudienz im Vatikan.