In einem Appell zum "Tag der Gewissensfreiheit" erinnerte Franziskus am Mittwoch an den portugiesischen Diplomaten Aristides de Sousa Mendes (1885 1954). Dieser habe "vor 80 Jahren beschlossen, der Stimme seines Gewissens zu folgen und das Leben Tausender Juden und anderer Verfolgter zu retten". Der "Tag der Gewissensfreiheit" wird in diesem Jahr erstmals begangen.
Der "portugiesische Schindler"
Im Juni 2019 hatte das Parlament in Lissabon das Verhalten des 1940 unehrenhaft entlassenen Diplomaten de Sousa Mendes als vorbildlich anerkannt. Als portugiesischer Generalkonsul in Bordeaux hatte er im Zweiten Weltkrieg Tausenden - unbelegte Schätzungen gehen bis zu 10.000 Flüchtlingen - Visa ausgestellt, damit sie aus dem von Nazi-Deutschland besetzten Frankreich durch das ebenfalls faschistische Spanien nach Portugal ausreisen konnten.
Das Regime von Antonio de Oliveira Salazar in Lissabon hatte 1939 verboten, solche Visa auszustellen. De Sousa Mendes wurde daher im Juni 1940 unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Er wird als einer der "Gerechten unter den Völkern" geehrt und zuweilen auch als der "portugiesische Schindler" bezeichnet.