"Es sollte Untersuchungen der spezifischen Todesursachen geben, um in der Zukunft den Verlust von Leben zu vermeiden", sagte der Bischof von Balanga, Ruperto Santos, am Donnerstag dem asiatischen Pressedienst Ucanews. In den vergangenen Monaten seien 353 philippinische Gastarbeiter in Saudi-Arabien gestorben.
Bischof bezweifelt natürliche Todesursache
Santos, der innerhalb der Bischofskonferenz des Landes Vorsitzender der Kommission für Arbeitsmigranten ist, zweifelt demnach an der Beteuerung des Botschafters der Philippinen in Saudi-Arabien, Adnan Alonto, wonach 107 Arbeiter an Corona und 246 an natürlichen Todesursachen sowie durch "verschiedene kriminelle Vorfälle" gestorben seien.
Auch die Gewerkschaft der "Overseas Filipino Worker" (OFW) verlangte transparente Untersuchungen der Todesursachen. "Die Regierung kann nicht einfach sagen, sie seien eines natürlichen Todes gestorben. Diese Behauptung muss durch medizinische Gutachten belegt werden", betonte Migranten-Sprecher Francisco Buenaventura.
Mehr als 12 Millionen Philippiner sind Gastarbeiter
Der Export von Arbeitskräften ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Philippinen. Im vergangenen Jahr arbeiteten nach Regierungsangaben weltweit mehr als 12 Millionen Philippiner als Hausmädchen, Pflegekräfte, Bauarbeiter, Seeleute und auf Ölfeldern, was rund 10 Prozent der Einwohner des Inselstaates entspricht.
Laut der philippinischen Zentralbank überweisen die Arbeitsmigranten jährlich umgerechnet rund 30 Milliarden Euro an ihre Familien zu Hause und tragen damit zehn Prozent zum Bruttosozialprodukt bei. In Saudi-Arabien seien etwa 940.000 Arbeitsmigranten beschäftigt.