Missbrauchsopfer kritisieren Bischofsernennung in Chile

Ein Vertrauter des zurückgetretenen Altbischofs?

Vor zwei Jahren war der Bischof von San Felipe zurückgetreten. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen angeblicher sexueller Übergriffe auf einen Volljährigen. Der neue Bischof soll ein Vertrauter des Altbischofs sein, so Opfer und Laienvertreter.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Clearviewstock (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Clearviewstock ( shutterstock )

In Chile haben Laien und Opfer von sexuellem Missbrauch die Nominierung von Gonzalo Arturo Bravo Salazar (57) als neuen Bischof von San Felipe kritisiert.

Wie die Tageszeitung „El Mostrador“ berichtet, schrieben sie einen Brief an Papst Franziskus, um ihre „tiefe Besorgnis und Schmerz“ über diese Benennung ausdrücken.

Vorwürfe: Vertuschung und Schweigegeld

Konkret halten die Unterzeichner Bravo vor, er habe versucht Missbrauchsfälle zu vertuschen, indem er Opfern Schweigegeld angeboten habe. Bravo sei ein Vertrauter von Altbischof Gonzalo Duarte aus Valparaiso gewesen, gegen den ehemalige Priesterseminaristen Vorwürfe erhoben hatten, Missbrauchsfälle vertuscht zu haben.

Papst Franziskus hatte Ende Mai zwei Bischöfe für die von Missbrauchsskandalen erschütterte katholische Kirche in Chile ernannt.

Neubesetzungen nach Rücktritten

Bravo soll im Bistum San Felipe Nachfolger von Cristian Contreras Molina (73) werden, dessen vorzeitigen Rücktritt das Kirchenoberhaupt im Herbst 2018 annahm. Gegen Contreras hatte die Staatsanwaltschaft wegen angeblicher sexueller Übergriffe auf einen volljährigen Mann Ermittlungen eingeleitet. Contreras bestritt die Vorwürfe. Er stand dem Bistum San Felipe seit 2002 vor.

Zudem ernannte der Papst mit Julio Esteban Larrondo Yanez (60) einen neuen Weihbischof für das Hauptstadt-Erzbistum Santiago. Die Nominierung war notwendig, nachdem Franziskus in Folge von Missbrauchsvorwürfen mehrere Weihbischöfe Santiagos als vorübergehende Verwalter in anderen Bistümern eingesetzt hatte, deren Bischöfe zurückgetreten waren.


Quelle:
KNA