Neue Augsburger Amtschefin: Kirche braucht mehr führende Frauen

"Es würde der Kirche insgesamt guttun"

Die künftige Amtsleiterin des Augsburger Bischofs Bertram Meier, Anna Schenck, wünscht sich mehr Frauen auf hohen Kirchenposten. Sie selbst will, wenn möglich, "auch Frauen fördern."

Eine Frau im Gebet / © Pra Chid (shutterstock)

"Es gilt immer auszuloten, wo sich Frauen in der Kirche einsetzen können, wo sie mit ihren spezifischen Fähigkeiten und Charismen gebraucht werden", sagte Schenck am Samstag dem Bonner Internetportal katholisch.de. Die Ordensfrau von der Congregatio Jesu ergänzte: "Ich finde, es würde der Kirche insgesamt guttun, wenn es mehr Frauen in Leitungsposition gäbe." Und weiter: "Soweit es mir möglich ist, werde ich natürlich auch Frauen fördern."

Auf die Frage, ob sie sich als "Advokatin der Frauen" sehe, antwortete Schenck: "Definitiv. Wir von der Congregatio Jesu haben mit Mary Ward eine Ordensgründerin, die schon im 17. Jahrhundert beim Thema Rolle der Frau und Mitgestaltung der Kirche durch Frauen sehr weit vorausgedacht hat." Dem fühle sie sich sehr verpflichtet, so Schenck. Dass sie nun Amtschefin werde, habe wegen der aktuellen innerkirchlichen Diskussionen "natürlich ein Gewicht". Sie hoffe, dass sie durch ihre Arbeit, ihren Einsatz und ihre Persönlichkeit überzeugen werde.

Schwerpunkt: Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten

Zu den Schwerpunkten ihres künftigen Wirkens fügte Schenck an, es sei ihr ein Anliegen, den Einsatz für die Armen, Ausgegrenzten und am Rande Stehenden bei allen kirchlichen Themen im Blick zu behalten. Die Anliegen des Bischofs wolle sie nicht nur nach innen, sondern auch nach außen vertreten und starkmachen. "Für alles Weitere möchte ich zunächst hören und schauen, was ansteht."

Meier hatte die Schenck-Personalie bei der Feier seiner Bischofsweihe am 6. Juni bekanntgegeben. Damit wird ab Mitte Juli im Augsburger Bischofshaus erstmals eine Frau als Amtsleiterin die Geschäfte führen, das Sekretariat leiten und dem Bischofshaus auch nach außen Gewicht und Profil geben, wie es vom Bistum hieß. Schenck ist gebürtige Augsburgerin, zog allerdings nach ihrem Abitur aus dem Bistum fort. Sie arbeitete früher etwa als Verwaltungsleiterin einer Klinik sowie als Unternehmensberaterin und organisierte den Weltjugendtag 2005 in Köln mit.


Quelle:
KNA