Wir brauchten die von Gott geschenkten Talente und Charismen, die, wie wir alle wüssten, nicht an das Mannsein gebunden seien, so Bischof Bertram. Er ergänzte, schon Ulrich habe um Frauen gewusst, die seinen Glauben und sein Wirken als geistlicher Mensch gefördert, inspiriert und getragen hätten. "Von ihnen hat er sich maßgeblich prägen lassen."
Ein Beispiel dafür sei die heilige Afra, ergänzte Meier. Die erste namentlich bekannte Glaubenszeugin auf Augsburger Bistumsgebiet starb um 304 den Märtyrertod durch Verbrennen. "Nicht liegend auf dem Scheiterhaufen, sondern aufrecht stehend, an einen Pfahl gebunden, stellt die Kunst sie dar. Afra ist nicht umgefallen, nicht einmal im Sterben", so Meier. Damit lade sie Christen zur Gewissenserforschung ein: "Wie steht es um unser Bekenntnis, wenn flammende Reden gehalten werden und Debatten darüber entbrennen, ob wir Gott überhaupt noch brauchen in einer Gesellschaft, für die der christliche Glaube scheinbar nicht mehr systemrelevant ist?", fragte Meier.