Als Hauptgründe nannte der Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Salzburg einen beträchtlichen Ausfall bei den Kirchensammlungen, den Totalausfall bei den kirchlichen Bildungshäusern sowie weniger Kirchenbeitragseinnahmen.
Rücklagen und Hilfen in diesem Jahr wichtig
Mittels Rücklagen aus dem Vorjahr und staatlicher Hilfen hoffe er allerdings, in diesem Jahr "mit einem blauen Auge" davonzukommen, so Inama wörtlich. Größere Sorgen bereite ihm das kommende Jahr. Die Kirche müsse Sparmaßnahmen treffen, etwa durch "Verschiebungen von Baumaßnahmen oder Verschlankungen in der Verwaltung".
Durch den wochenlangen Wegfall öffentlicher Gottesdienste habe es Einbußen bei den Kollekten von rund 14 Millionen Euro gegeben, sagte Inama. Ebenso sei es wegen des Corona-Lockdowns zu einem "Totalausfall bei den kirchlichen Bildungshäusern" gekommen. Zugleich schlügen Mehrkosten für neu geschaffene kirliche Onlineangebote zu Buche. Einbußen seien auch bei den Kirchenbeiträgen zu verzeichnen, so der Experte. Denn wer melde, dass er weniger verdient, müsse auch weniger bezahlen, stellte Inama klar.
Auch 2021 niedrigere Einnahmen erwartet
Auch für das Jahr 2021 prognostizierte der Ökonom hier niedrigere Einnahmen: Da viele Kirchenmitglieder in diesem Jahr coronabedingt weniger verdienten, würden auch die Vorschreibungen für den künftigen Kirchenbeitrag niedriger ausfallen und so auch die damit verbundenen Einnahmen. Betroffen seien davon vor allem Gläubige in den "touristischen Diözesen - vor allem im Westen Österreichs", die weniger verdient hätten. So seien allein in Salzburg 50 Prozent aller Beschäftigten entweder in Kurzarbeit oder arbeitslos. "Das wird sich auswirken auf den Kirchenbeitrag", erklärte der Finanzexperte.
Die Einnahmeeinbußen würden vor allem im Personalbereich der Kirche zu spüren sein, so Inama. "In Abstimmung mit den Diözesen" versuche man aber, "mit allen Kräften das Personal zu halten", betonte er.