Anselm Grün beklagt "Würde des Sterbens" vernachlässigt

"Viele Menschen sind einsam gestorben"

Der Benediktinerpater und Beststellerautor Anselm Grün hat das Verhalten der Kirche in der Corona-Krise kritisiert. "Ein großes Problem der Krise ist gewesen, dass viele Menschen einsam gestorben sind."

Leeres Bett auf einer Intensivstation / © Jonas Güttler (dpa)
Leeres Bett auf einer Intensivstation / © Jonas Güttler ( dpa )

Das sagte Grün am Freitag in einem "Webtalk" der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Main-Taunus und Hochtaunus.

"Da haben wir nicht optimal reagiert, auch als Kirche nicht", sagte der Benediktiner. "Wir haben darauf geachtet, dass möglichst wenige Menschen sterben, aber nicht auf die Verhältnisse, wie es einem geht, der im Krankenhaus allein sterben muss. Da haben wir die Menschenwürde, die Würde des Sterbens ein Stück vernachlässigt."

Grüns erstes Buch erschien 1976 unter dem Titel "Reinheit des Herzens". Seitdem hat er rund 300 weitere Bücher verfasst. Mit Blick auf die Corona-Pandemie gab der Mönch bereits im März Tipps fürs Zusammenleben unter dem Titel "Quarantäne - eine Gebrauchsanweisung". Jetzt sprach er über sein neuestes Werk "Was gutes Leben ist: Orientierung in herausfordernden Zeiten".

 

Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Pater Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA