Bei einer Veranstaltung, an der auch Bürgermeister Bill DeBlasio und der orthodoxe Erzbischof von Amerika Elpidophoros (Lambriniadis) teilnahmen, kündigte Gouverneur Andrew Cuomo zu Wochenbeginn die Wiederaufnahme der Arbeiten an, wie das orthodoxe Medium "USA Greek Reporter" berichtet.
Die Kirche soll demnach bis 11. September 2021 fertiggestellt sein, dem 20. Jahrestag des Terroranschlags. Die kleine, weiß gekalkte Nikolauskirche im Süden des Geländes war bei dem Einsturz der Zwillingstürme unter den Beton- und Gesteinsmassen begraben worden.
Nach der Zerstörung der Kirche wurde in langen Verhandlungen 2011 ein Grundstück an einer anderen Stelle des Komplexes gefunden, auf dem nach Plänen des spanisch-schweizerischen Architekten Santiago Calatrava ein Neubau entstehen soll. Die Kosten dafür sollen laut Medienberichten 30 bis 80 Millionen US-Dollar betragen.
Streit um Finanzierung und Standort
Neben Kritik an den hohen Kosten und den langen Bauverzögerungen gab es in den vergangenen Jahren auch Korruptionsvorwürfe und Finanzskandale rund um die Kirche und die orthodoxe Erzdiözese New York. So teilte die US-Staatsanwaltschaft im Juni 2019 mit, dass sich der frühere Finanzdirektor der Erzdiözese, George Papadakos, schuldig bekannt hatte, mehr als 60.000 US-Dollar der Erzdiözese für persönliche Ausgaben unterschlagen zu haben. Wenige Monate später wurde frühere Exekutivdirektor der Erzdiözese, Jerome Dimitriou, festgenommen; er soll mehr als 500.000 US-Dollar unterschlagen haben.
Bereits 2008 hatte die Stadtverwaltung der orthodoxen Kirche 20 Millionen Dollar (knapp 13 Millionen Euro) Zuschuss zugesagt. Die Summe wurde aber wegen Streitigkeiten um den genauen Standort nie ausgezahlt. Laut Michael Psaros, Präsident der "Freunde der Nikolauskirche", soll das Gebäude die meistbesuchte Kirche in New York "und vielleicht in den USA" werden.