In der Elfenbeinküste will Alassane Ouattara bei der Präsidentschaftswahl am 31. Oktober erneut antreten. Das gab der 78-Jährige am Donnerstagabend während einer Fernseh-Ansprache bekannt. Die mögliche dritte Amtszeit gilt als umstritten und kann Beobachtern zufolge für neue Spannungen in dem westafrikanischen Land sorgen.
Alte Mandate werden nicht gezählt
Spitzenkandidat für die Regierungspartei RHDP (Sammlung der Houphouetisten für Demokratie und das Volk) war ursprünglich Premierminister Amadou Gon Coulibaly, der jedoch Anfang Juli unerwartet verstorben war. Seitdem wurde Ouattara mehrfach aufgefordert, erneut zu kandidieren. Vergangene Woche hatte sich dieser noch Bedenkzeit erbeten. Möglich wird eine erneute Kandidatur durch eine Verfassungsänderung aus dem Jahr 2016. Die Amtszeit ist zwar auf zehn Jahre begrenzt, doch werden Ouattaras zwei Mandate unter der alten Verfassung nicht gerechnet.
Gespaltenes Land
Ouattara setzte sich 2010 gegen den damaligen Amtsinhaber Laurent Gbagbo durch. Da dieser ebenfalls den Wahlsieg für sich reklamierte, hatte das Land mehrere Monate lang zwei Präsidenten. Bei den Unruhen starben mehr als 3.000 Menschen. Gbagbo stand anschließend vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, wurde in erster Instanz aber freigesprochen. Bis heute gilt das Land als gespalten, was sich Beobachtern zufolge durch eine erneute Kandidatur Ouattaras weiter verschärfen könnte.