Renovabis für Kirchenvorschlag eines Runden Tisch in Belarus

"Recht auf Meinungsfreiheit muss unbedingt gewahrt werden"

Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis bekundet Sorge über die Situation in Belarus. Dort geht der Staat mit großer Härte gegen Proteste gegen das offiziell verkündete Ergebnis der jüngsten Präsidentschaftswahlen vor.

Angespannte Lage nach der Präsidentenwahl in Belarus / © Sergei Grits (dpa)
Angespannte Lage nach der Präsidentenwahl in Belarus / © Sergei Grits ( dpa )

"Das Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit muss unbedingt gewahrt werden", forderte Renovabis-Geschäftsführer Markus Ingenlath am Mittwoch in Freising. Die Idee des katholischen Minsker Erzbischofs Tadeusz Kondrusiewicz, einen Runden Tisch einzuberufen, sei ein guter Weg, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen.

Die katholische Kirche in Belarus macht demnach etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus und ist vor allem im Westen des Landes konzentriert.
In den Jahren der Diktatur habe sie sich politisch eher zurückhaltend geäußert, sagte Ingenlath. Deshalb seien die Stellungnahmen aus dem Episkopat bemerkenswert. Renovabis schließe sich dem Appell des Metropoliten von Minsk an, die Gewalt im Land zu beenden. "Warum haben wir, eine Nation mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte des Christentums, heute die Nächstenliebe und die Toleranz gegenüber Andersdenkenden vergessen?", mahnte der Metropolit. Mit der Einberufung eines Runden Tisches erinnerte er an die slawische Tradition der "Wetsche", einer Volksversammlung.

Der Bischof von Witebsk, Aleh Butkewitsch, betonte laut Angaben von Renovabis, es sei "wichtig, sicher zu sein, dass ich die Wahrheit verteidige, nicht die Täuschung". Mehrere Tage lang seien belarussische Nachrichtenseiten, darunter auch die von Renovabis-Projektpartnern, nicht zugänglich gewesen. Die Solidaritätsaktion unterstütze in dem Land viele, auch vom dortigen Staat anerkannte Sozial- und Pastoralprojekte, die von einheimischen Partnern aufgebaut worden seien. Geschäftsführer Ingenlath rief auch die Europäische Union auf, ihren Einfluss geltend zu machen, dass jedwede Gewalt eingestellt werde.

 

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Quelle:
KNA