Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ändert den Namen ihrer Mitgliederzeitschrift: Statt "Frau und Mutter" soll sie ab Januar "Junia" heißen, wie der größte katholische Verband Deutschlands am Samstag nach seiner Bundesversammlung in Mainz mitteilte.
Der neue Name "Junia" ist laut kfd zurückzuführen auf eine Apostelin der frühen Kirche, die schon Paulus als "herausragend unter den Aposteln" erwähnt habe, die aber über Jahrhunderte unsichtbar und in der katholischen Kirche zum Mann, zu "Junias" gemacht worden sei. Junia sei eine der ersten verfolgten Christinnen gewesen, deren Rehabilitierung dank der Arbeit zweier Theologinnen in den 1970er-Jahren angestoßen worden sei.
Erst seit 2016 in der Einheitsübersetzung
Erst 2016 wurde Junia offiziell in die neue Einheitsübersetzung der Bibel aufgenommen und als Frau und Apostelin benannt, ergänzte die stellvertretende Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt: "Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Diskussion um die Zulassung von Frauen zu Ämtern und Diensten in der katholischen Kirche, kommt dieser Namensänderung natürlich noch mal eine besondere Bedeutung zu."
Die kfd-Bundesvorsitzende und Herausgeberin Mechthild Heil betonte, man gehe mit "Junia" selbstbewusst in die Zukunft. Der neue Titel symbolisiere "die klare Verbindung von Tradition und Moderne".
Die seit 103 Jahren bestehende Zeitschrift soll ab 2021 alle zwei Monate erscheinen. 1998 hatte es Kritik gegeben, als die kfd beschlossen hatte, "Frau" im Titel groß, aber "mutter" klein zu schreiben. Kritiker wie der damalige Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba sahen dadurch das Muttersein abgewertet.