Appell von Hochschulseelsorgern an die Bischöfe

Unterzeichner kritisieren Instruktionen aus Rom

Hochschulseelsorger und Vertreter von Studierenden appellieren vor der Herbstvollversammlung an die katholischen Bischöfe, sich für eine geschwisterliche Kirche einzusetzen. Sie kritisieren die jüngsten Vorgaben des Vatikan zu Pfarreireformen.

Studierende an einer Universität / © 4 PM production (shutterstock)
Studierende an einer Universität / © 4 PM production ( shutterstock )

"Junge Menschen bekennen sich zu einer Kirche, die im universitären Umfeld häufig als antiquiert und autoritär eingeschätzt wird", heißt es in einem am Montag in Bonn veröffentlichten Schreiben. Sie wollten ernstgenommen und in ihren Fähigkeiten ernstgenommen werden: "Dazu gehört auch die Übernahme von Leitungsverantwortung." Ab Dienstag kommen die Bischöfe zu ihrer Herbstvollversammlung in Fulda zusammen.

Kritik an Instruktionen aus Rom

Die Unterzeichner kritisieren die jüngsten Vorgaben aus dem Vatikan. Rom hatte im Juli eine Instruktion veröffentlicht, nach der Laien zwar an der Gemeindeleitung mitwirken können - tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürften aber nur Priester.

Diese Haltung könne den Gemeinden schaden, heißt es in der Stellungnahme. Sie ist unterzeichnet vom Vorsitzenden des Forums Hochschule und Kirche, Lars Hofnagel, der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden, Magdalena Schmitt, und der Vorsitzenden der Konferenz für Katholische Hochschulpastoral, Christine Schardt.

Offener Dialog gefordert

Sie seien "erschrocken" über die vatikanische Instruktion, schreiben die Unterzeichner. Darin sei kein "ermutigender und zukunftsorientierter Beitrag hinsichtlich der pastoralen Kirche in Deutschland" zu erkennen. Engagierte in den Gemeinden könnten sich von der Kirche abwenden, während zugleich Priester fehlten.

Das Forum forderte die Bischöfe auf, die Rolle von Leitungsamt und priesterlichem Dienst "wirklichkeitsnah" weiterzuentwickeln. Dabei gelte es, "die gleichrangige Partizipation aller Getauften" im Blick zu behalten und einen offenen Dialog zu führen. Ziel müsse ein Gemeindebild sein, das den aktuellen Herausforderungen standhalte.


Quelle:
KNA