Der Eichstätter Fundamentaltheologe Christoph Böttigheimer hat eine Veröffentlichung der Vatikan-Kritik an der vorgeschlagenen Mahlgemeinschaft von Protestanten und Katholiken gefordert.
Dem Internetportal katholisch.de sagte Böttigheimer am Mittwoch: "Die Wahrheitsfindung kann innerhalb der Kirche grundsätzlich nur auf dialogische Weise zum Tragen kommen, und Dialog heißt auch Transparenz." Nur in einer offenen Debatte lasse sich herausfinden, ob die Argumente aus dem Vatikan überzeugend seien.
Am Sonntag war bekannt geworden, dass die Glaubenskongregation in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing gegenseitige Abendmahls- und Eucharistie-Einladungen von Katholiken und Protestanten eine Absage erteilt hatte. Zu unterschiedlich seien die jeweiligen Verständnisse von Eucharistie und Amt.
Böttigheimer: Eine Stimme von vielen
Böttigheimer betonte, die Römische Glaubenskongregation sei mit ihrer Kritik lediglich "eine Stimme unter vielen im theologischen Diskurs." Wenn nun die deutschen katholischen Bischöfe beim Ökumenischen Kirchentag die Einladung der Gläubigen der je anderen Konfession zur Kommunion nicht zulassen, müsste die Bischofskonferenz "theologisch fundierte Argumente für die fortdauernde Trennung am Tisch des Herrn und den Brief aus Rom in seinem Wortlaut vorlegen."
In der Pressekonferenz zur Eröffnung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hatte Bischof Bätzing bestätigt, dass eine Veröffentlichung des Briefes nicht geplant sei.