Beide Seiten hätten "ihre jeweiligen Positionen hinsichtlich der Beziehungen zur Volksrepublik China dargelegt, in einem Klima des Respekts, entspannt und herzlich", erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. Weitere Themen des 45-minütigen Gesprächs seien die Konflikte und Krisen im Kaukasus, im Nahen Osten und im östlichen Mittelmeerraum gewesen.
Der Vatikan sucht eine diplomatische Annäherung an China und beabsichtigt, ein vor zwei Jahren geschlossenes Abkommen über die Ernennung von Bischöfen im Oktober zu verlängern. Pompeo kritisierte dies in den vergangenen Wochen ungewöhnlich deutlich. So schrieb er am 19. September auf Twitter: "Der Vatikan gefährdet seine moralische Autorität, sollte er das Abkommen erneuern."
Beispiel an Johannes Paul II nehmen
Am Mittwoch wandte sich der US-Außenminister bei einer Veranstaltung in der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom erneut gegen das Abkommen. Nirgends sei die Religionsfreiheit stärkeren Angriffen ausgesetzt als in China, sagte er bei einem Vortrag im Beisein von Parolin und Gallagher. Die katholische Kirche solle sich ein Beispiel an Johannes Paul II nehmen, der "das Leiden seiner Herde bezeugt und die Tyrannei herausgefordert" habe, so Pompeo.
Ein Treffen Pompeos mit Papst Franziskus war aus protokollarischen Gründen und mit Blick auf die nahen Präsidentenwahlen in den USA nicht vorgesehen.