Für Veränderungen im Umgang mit den Arbeitern mit Werkvertrag brauche es jedoch mehr als ein Gesetz, heißt es in einer Erklärung des Gremiums, die das Bistum Osnabrück am Montag veröffentlichte. "Bund, Länder und Kommunen sowie die Zivilgesellschaft und nicht zuletzt auch die Kirchen müssen sich dieser Bevölkerungsgruppe stärker annehmen und auf Missstände aufmerksam machen." Nur so könnten Ausbeutung und Entrechtung verhindert werden.
Nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen hatte das Bundeskabinett das Arbeitsschutzkontrollgesetz auf den Weg gebracht. Es befindet sich derzeit im parlamentarischen Beratungsprozess.
"Als Christen nicht wegsehen"
"Auch bei uns im Bistum Osnabrück wurden Beschäftigte mit Werkverträgen ausgenutzt», sagte die Vorsitzende des Katholikenrats, Katharina Abeln. "Als Christen dürfen wir nicht wegsehen, wenn so etwas in der Nachbarschaft geschieht, sondern müssen auf diese Missstände aufmerksam machen und sie bekämpfen."
Als Beispiele für Missstände in der Fleischindustrie infolge von Werkverträgen nennt die Erklärung die Verweigerung des Mindestlohns, die Missachtung von Arbeitsschutzgesetzen und die Unterdrückung von Arbeitnehmerrechten. Zugleich betont das Papier, dass die meist aus Osteuropa stammenden Arbeitskräfte einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der deutschen Wirtschaft leisteten. Der Katholikenrat vertritt rund 550.000 katholische Laien im Bistum Osnabrück. Seine Mitglieder sind Vertreter aus Dekanaten, katholischen Verbänden und Einzelpersonen aus Kirche und Gesellschaft.