Erzdiözese New York kritisiert Schulschließungen

"Keine größeren Infektionsherde"

Weil im Bundesstaat New York die Infektionszahlen infolge der Coronavirus-Pandemie sehr hoch sind, will der Gouverneur Schulen in besonders betroffenen Bezirken schließen - auch katholische. Doch dort seien die Ausbrüche gering.

Schulbus in den USA / © Stuart Monk (shutterstock)

Die Erzdiözese von New York wehrt sich gegen die Anordnung von Gouverneur Andrew Cuomo, die Schulen in neun besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Postleitzahl-Bezirken zu schließen. Sollten auch katholische Schulen betroffen sein, sei dies "eine tiefe Ungerechtigkeit", erklärte der Sprecher der Bischöfe im Bundesstaat New York, Dennis Poust. Es habe in katholischen Schulen dank der Schutzmaßnahmen keine signifikanten Ausbrüche gegeben.

Katholische Schulen nicht gleichermaßen betroffen

Gouverneur Cuomo, selber ein praktizierender Katholik, hatte am Montag bei einer Pressekonferenz gesagt, er hätte keines seiner eigenen Kinder in einem Hotspot-Gebiet zur Schule geschickt. "Ich kann für New Yorker Familien keinen anderen Maßstab anlegen." Damit unterstützt der Demokrat die Maßnahmen des New Yorker Bürgermeisters Bill De Blasio, der die Schließung der Schulen angekündigt hatte, weil in den betroffenen Gebieten der Anstieg der Coronavirus-Infektionen in den vergangenen sieben Tagen bei über drei Prozent lag.

Bischofs-Sprecher Poust kritisierte Cuomo dafür, im Fall der katholischen Schulen nicht auf die Fakten zu schauen. "Tatsache ist, dass es bei uns keine größeren Infektionsherde gab."

Betroffen von den Schließungen sind auch Stadtviertel in Brooklyn und Queens, wo viele orthodoxe Juden leben. Deren Gemeinden waren bereits während der ersten Covid-19-Welle im Frühjahr hart von der Pandemie betroffen.

Schließung angedroht

Cuomo machte bei der Pressekonferenz am Montag deutlich, dass er gegen religiöse Gemeinden vorgehen werde, die nicht die Regeln für den sozialen Abstand einhielten. "Wenn Sie sich nicht daran halten, werden wir Ihre Institutionen schließen."

Große Versammlungen in Kirchen und Synagogen wie auch Gottesdienste haben sich als Drehscheiben für das Coronavirus erwiesen.


Cheryl Johnson, Musiklehrerin an der Edward R. Murrow High School, verlässt das Gelände der Schule nach der Schließung / © Kathy Willens (dpa)
Cheryl Johnson, Musiklehrerin an der Edward R. Murrow High School, verlässt das Gelände der Schule nach der Schließung / © Kathy Willens ( dpa )
Quelle:
KNA