DOMRADIO.DE: Ein Kurs, der helfen soll, auch unter strengen Coronaauflagen, Aktionen und Projekte rund um die Diasporaaktion durchzuführen. Was wollen Sie den Teilnehmenden da an die Hand geben?
Theresa Meier (Bonifatiuswerk): Wie der Diasporasonntag, der in diesem Jahr am 15. November ist, auf Abstand begangen werden kann, ist natürlich die große Herausforderung. In dieser besonderen Zeit haben wir die Materialien angepasst, die wir rund um den Diasporasonntag ausgeben. Im Online-Workshop gibt es beispielsweise Bausteine für einen Hausgottesdienst rund um das Thema Hoffnung.
Wenn kein großer Gottesdienst stattfinden kann - was im Moment ja leider oft der Fall ist - kann man etwa den älteren Menschen und Gemeindemitgliedern eine Hoffnungskarte mit verschiedenen Hoffnungszitaten zukommen lassen. Die kann man bei uns im Online-Shop bestellen. Oder es können, natürlich mit Abstand, Gebetsketten zum Diasporasonntag organisiert werden. Dazu werden die Teilnehmer des Workshops bei uns geeigneten Input bekommen, zum Beispiel Hoffnungsgebete.
DOMRADIO.DE: Sie moderieren den Kurs, aber Sie holen sich auch noch andere Stimmen dazu. Wen genau?
Meier: Mit dabei ist unser Generalsekretär Monsignore Georg Austen, der den Blick auf das Bonifatiuswerk als Hoffnungsträger wirft und Aktuelles zum Diasporasonntag ansprechen wird. Ebenfalls mit dabei ist Schwester Lydia Kaps aus Magdeburg. Sie ist die Leiterin des Don Bosco Kinder- und Jugendzentrums und leistet dort mit ihren zwei Mitschwestern und einem pädagogischen Mitangestellten wirklich tolle Arbeit.
Sie ist fast täglich für rund 80 Kinder und Jugendliche in Magdeburg da und bietet ihnen einen Ort der Hoffnung und der Heimat. Sie wird als Hoffnungsträgerin aus der Diaspora sprechen, weil das Projekt unter anderem mit der Spende vom Diasporasonntag unterstützt wird. Bei uns aus dem Haus ist noch Simon Ruffy mit dabei, der Leiter unserer Abteilung für missionarische und diakonische Pastoral. Er wird noch einmal einen Einblick in die Erstkommunion- und Firmvorbereitung 2021 geben. Da geht es darum, wie man angesichts verschobener Feiern und Terminen mit der Vorbereitungszeit umgehen kann.
DOMRADIO.DE: Wie können Gemeinden trotz der Corona-Pandemie rund um das Thema "Hoffnungsträger" kreativ werden?
Meier: Es gibt zum Beispiel die Idee einer Hoffnungsbox, die man basteln kann und dann an Gemeindemitglieder, aber auch an Bekannte und Freunde schicken kann: mit Wünschen, Sprüchen oder kleinen Hoffnungsgeschenken, also Dingen, die einladen, innezuhalten, um in diesen verrückten und aufregenden Zeiten Kraft zu schöpfen.
Oder man setzt wortwörtlich Hoffnungsmomente im Alltag, indem man Hoffnungsbotschaften über WhatsApp verschickt oder mit Kreide auf die Straße schreibt, sodass die Menschen wirklich stehen bleiben und innehalten. Bei uns gibt es passende Bibelstellen zum Thema Hoffnung, die man dafür gut verwenden kann.
Man kann über Hoffnung auch miteinander ins Gespräch kommen. Da gibt es die Idee eines Hoffnungsbarometers, das man gut mit mehreren Leuten in einer Gruppe ausfüllen kann - zum Beispiel, indem man sich über WhatsApp zusammenschaltet. Da kann man verschiedene Kategorien auswählen, etwa was einem persönlich Hoffnung bedeutet und darüber miteinander ins Gespräch kommen.
DOMRADIO.DE: Auch das Thema "Kollekte" ist ja zu Coronazeiten schwierig. Was haben Sie sich da ausgedacht?
Meier: Aktuell können nur wenige Menschen auf Abstand in die Kirche gehen und gemeinsam Gottesdienst feiern. So wird es bei der Eröffnung unserer Aktion am 8. November im Würzburger Dom leider auch sein. Deswegen gibt es die Möglichkeit, die Spendentüten, die wir an Gemeinden bundesweit verschickt haben, im entsprechenden Pfarrbüro abzugeben. Gerade für ältere Menschen, die sich besonders schützen müssen und nicht in den Gottesdienst gehen können, ist das ein willkommenes Angebot.
Für die Kirchen selber haben wir Ständer für die Kollektenkörbe konzipiert, weil die Körbe nicht während der Messe herumgegeben werden dürfen. Mit diesen Hinweisschildern sehen die Leute direkt, wohin ihre Spende gehen kann. Ganz einfach und unkompliziert geht natürlich die Onlinespende.
Das Interview führte Hilde Regeniter.