Corona in den Niederlanden

Kirche reduziert Gottesdienstteilnehmer auf 30

Die katholischen Bischöfe in den Niederlanden wollen die maximale Teilnehmerzahl an Gottesdiensten auf 30 reduzieren. Damit reagieren sie auf den "alarmierenden" Anstieg der Corona-Infektionen, wie die Bischofskonferenz am Samstag mitteilte.

Öffentlicher Gottesdienst in Zeiten von Corona – hier in Bonn / © Harald Oppitz (KNA)
Öffentlicher Gottesdienst in Zeiten von Corona – hier in Bonn / © Harald Oppitz ( KNA )

Bisher galt seit Juli mit Blick auf die Pandemie die Regelung, dass die maximale Besucherzahl in Kirchen sich nach der Gebäudegröße richtete. Voraussetzung war, dass ein Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet ist.

Es habe zu dem Thema in dieser Woche mehrere Gespräche mit Justizminister Ferdinand Grapperhaus gegeben, hieß es weiter. Die Bischöfe teilten die Besorgnis der Regierung über die steigende Zahl von Infektionen und die großen Risiken, die Covid-19 für die öffentliche Gesundheit darstelle. Die von der Kirche festgesetzte Regelung habe offenbar gut funktioniert, wie die letzten Monate gezeigt hätten.

Kirche als Risikoraum?

Denn demnach stünden nur 0,3 Prozent aller Covid-19-Infektionen in den Niederlanden im Zusammenhang mit kirchlichen Veranstaltungen. "Aufgrund der zweiten Covid-19-Welle, in der wir jetzt gelandet sind, sind jedoch Ergänzungen des bestehenden Protokolls erforderlich", hieß es.

Die Bischöfe fordern die Pfarreien auf, die Teilnehmerzahl bei Gottesdiensten auf höchstens 30 Personen (ohne Priester und anderes liturgisches Personal) zu verkleinern. Ebenso wird dringend empfohlen, dass die Anwesenden eine Mund-Nase-Bedeckung tragen, die nur während des Empfangs der Kommunion entfernt werden sollte. In den Niederlanden gilt bisher keine allgemeine Maskenpflicht in Gebäuden.

Nicht alle sollen singen

Weiter bleiben die im Juli veröffentlichten Bestimmungen für das kirchliche Leben unter Covid-Bedingungen in Kraft. So bleibt das Singen nur dem Kantor oder einigen Sängern vorbehalten. Es ist ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Anwesenden einzuhalten und auf Hygiene zu achten.

In den Pfarreien seien viele Freiwillige an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt, so die Bischofskonferenz; diese Situation erfordere erneut ihre Zeit und Aufmerksamkeit. Die Kirche bleibe weiter im Dialog mit der Regierung, hieß es. Kommende Woche werde es erneut Konsultationen mit dem Minister geben.


Quelle:
KNA