Dass die Kirchen in Rundfunkräten und "anderen gesellschaftlichen Entscheidungsgremien" säßen, entspreche nicht seinem Verständnis von einem säkularen Staat, sagte Abdel-Samad der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Und weiter: "Sie haben zu viel Einfluss in Bildung und im Gesundheitswesen."
Für den deutschen Staat sei es schwer, "dem politischen Islam Einhalt zu gebieten, wenn die eigenen Kirchen so weitreichende Rechte genießen", fügte Abdel-Samad hinzu. Es sei kein Wunder, dass islamische Verbände darauf pochten, rechtlich den Kirchen gleichgestellt zu werden. Sie erhielten bisweilen juristische Tipps von christlichen Funktionären, wie sie dies erreichen könnten. Die Kirchen seien "mitschuldig, weil der politische Islam in ihrem Schatten und durch deren Unterstützung seine Infrastrukturen ausbaut".