Von Jans Sohn Richard werde stellvertretend eine Medaille und eine Ehrenurkunde entgegennehmen, teilte Jan-Biograf Martin Stährmann mit. Die Auszeichnung wird von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem verliehen.
Predigt als Kritik an Internierung
Bekannt wurde Julius von Jan (1897 - 1964) durch seine Bußtagspredigt vom 16. November 1938 in Oberlenningen bei Esslingen. Darin kritisierte er die Internierung von Menschen, die sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzten. "Männer, die unserem deutschen Volk treu gedient haben, wurden ins KZ geworfen, bloß weil sie einer anderen Rasse angehörten", sagte er damals.
Jan wurde inhaftiert und musste dann von Württemberg weg nach Ortenburg bei Passau ziehen. Später wurde er zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er gegen den "Kanzelparagraphen" und das "Heimtückegesetz" verstoßen habe. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er an die Ostfront geschickt. Nach dem Krieg arbeitete der vom Pietismus geprägte Theologe wieder als Pfarrer, den Ruhestand verbrachte er in Korntal bei Stuttgar