Gespräche zu Vatikan-Instruktion zunächst nur mit Bischöfen

Rom setzt Laien in den Wartestand

Die Vatikan-Instruktion zur Zukunft katholischer Pfarrgemeinden hatte in Deutschland für Diskussionen gesorgt. Die Deutsche Bischofskonferenz wollte das Thema in Rom mit Beteiligung von Laien erörtern. Doch da zieht der Vatikan nicht mit.

Leere Stühle / © Julia Steinbrecht (KNA)
Leere Stühle / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Vatikan will mit der deutschen Kirche über das römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarreien reden - allerdings auf Ebene der Bischöfe und nicht wie von der Bischofskonferenz gewünscht unter Einbeziehung von katholischen Laien.

Wie die Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte, wird ein Termin gesucht, "um ein erstes zeitnahes Gespräch zu führen". Dem Konferenzvorsitzenden Bischof Georg Bätzing erscheint demnach "aber auch das Gespräch mit dem Präsidium des Synodalen Weges der Sache nach angemessen". Wann es stattfinden könne, solle mit der Kongregation besprochen werden.

Laut der Freiburger "Herder Korrespondenz" stammt die Gesprächseinladung des Leiters der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, vom 29. September. Das Treffen, um das die deutschen Bischöfe gebeten hatten, soll dem Abbau von Spannungen dienen, die nach Veröffentlichung des Schreibens offen zu Tage getreten waren.

Das römische Papier vom 20. Juli hatte klare Grenzen für Pfarreinreformen gesetzt. Die Instruktion widerspricht Bestrebungen, die Leitung von Pfarreien etwa Teams aus Priestern und kirchlich engagierten Laien anzuvertrauen. Laien können an der Gemeindeleitung mitwirken, doch tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürfen nur Priester. Etliche Bischöfe hatten sich sehr kritisch zu dem Papier geäußert.

Kleruskongregation will erst mit Bischöfen reden

Stella antwortet, das Schreiben habe sich "in erster Linie an die Bischöfe gerichtet". Eine Teilnahme von Laien an der Begegnung wünscht er deshalb "in dieser Phase" nicht. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte den Vorstoß der Bischöfe begrüßt, gemeinsam mit Rom zu reden. ZdK-Präsident Thomas Sternberg sah "einen weiteren Schritt in der Würdigung der Zusammenarbeit von Bischöfen und Laien".

Stella betont, die Instruktion rufe lediglich geltendes Kirchenrecht in Erinnerung: "Wie die Bischöfe aufmerksam und eifersüchtig darauf bedacht sind, dass ihre Vorrechte und Rechte geschützt und respektiert werden, ist es ebenso richtig, dass sie jene kanonischen Normen beachten und anerkennen, die die Bereiche und die Kompetenzen der Kleriker, der Gottgeweihten und der Laien betreffen."


Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kongregation für den Klerus, am 8. Oktober 2018 im Vatikan. / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kongregation für den Klerus, am 8. Oktober 2018 im Vatikan. / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA
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