Das sagten die Friedhofsorganisationen in einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag. Sie ist unterzeichnet vom Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur, der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal und dem Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands.
So gelte es, mit nicht mehr als zehn Menschen aus zwei Haushalten den Friedhof zu besuchen, Abstand zu halten und nach Möglichkeit auch Masken zu tragen, auch wenn man sich auf dem Friedhof im Freien aufhalte, hieß es. Friedhöfe gehörten zu den "letzten gesamtgesellschaftlichen Kulturräumen, die nicht von den Corona-Schließungen betroffen sind", sagte der Geschäftsführer des Kuratoriums Immaterielles Erbe Friedhofskultur, Tobias Pehle.
Problem könnten Familienzusammenküfte sein
Sorge bereiten den Organisationen demnach vor allem größere Familienzusammenkünfte. "Traditionell sind die stillen Feiertage Stunden des gemeinsamen Gedenkens an die Verstorbenen, und es ist bitter, dass dies nicht in gewohnter Weise möglich sein wird", erklärte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, Dirk Pörschmann. "Vernünftig wäre, vor allem ältere oder gebrechliche Personen beim Gang auf den Friedhof durch einzelne Familienmitglieder zu begleiten, aber auf größere, gemeinschaftliche Besuche zu verzichten."
Kontrollen der Corona-Regeln durch die Friedhofsverwaltungen werde es nicht geben. "Die Friedhofsverwaltungen sind keine Corona-Wächter", betonte der Geschäftsführer des Verbands der Friedhofsverwalter Deutschlands, Andree Könnecke. Bei offensichtlichen Verstößen gegen Kontaktverbot und Abstandsregeln könnten Besucher zur Wahrung der Schutzmaßnahmen aufgefordert werden.
Die Pandemie habe noch einmal "eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig die Friedhofskultur für unsere Gesellschaft ist", fügte Pehle hinzu. "Ohne diese Orte der Trauer und der Erinnerung fehlt den Menschen eine wichtige Stütze, vor allem, wenn Opfer der Pandemie zu beklagen sind".