Dem Geistlichen seien sexuelle Übergriffe Ende der 1990er-Jahre auf ein damals zehnjähriges Kind vorgeworfen worden, erklärte die Behörde der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch. Der Pfarrer habe die Vorwürfe bestritten, das mutmaßliche Opfer habe widersprüchliche Angaben gemacht.
Psychologisches Gutachten
Es sei auch ein psychologisches Gutachten zu den Aussagen des vermeintlichen Opfers erstellt worden. Schließlich seien die Ermittlungen "aus Zweifelsgründen" eingestellt worden. Angezeigt worden sei der Mann im April 2019. Die "Neue Westfälische" hatte zuerst über den Fall berichtet.
Kirchenrechtliche Voruntersuchungen
Nach der Einstellung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen einen Priester aus dem Erzbistum Paderborn wegen Missbrauchsvorwürfen gehen unterdessen die kirchenrechtlichen Voruntersuchungen weiter. Das teilte der Sprecher der Erzdiözese, Benjamin Krysmann, am Mittwochabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.
Das Erzbistum habe bei der Staatsanwaltschaft Paderborn um Akteneinsicht gebeten. Nach Abschluss der Voruntersuchungen werde der Fall der vatikanischen Glaubenskongregation zur Entscheidung vorgelegt. Der Priester sei nach wie vor vom Seelsorgedienst suspendiert, so Krysmann.