Paul-Spiegel-Preis geht an "Omas gegen rechts"

"Ihr Engagement ist vorbildlich"

Die "Omas gegen Rechts" engagieren sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit. Jetzt erhält die Initiative den Pauls-Spiegel-Preis für Zivilcourage - bis zur Verleihung ist es allerdings noch etwas hin.

"Omas gegen Rechts" demonstrieren gegen eine "Rechte" Demonstration in Berlin / © Paul Zinken (dpa)
"Omas gegen Rechts" demonstrieren gegen eine "Rechte" Demonstration in Berlin / © Paul Zinken ( dpa )

Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage geht in diesem Jahr an die bundesweite Initiative "Omas gegen rechts". Damit werden das Engagement älterer Menschen für Demokratie und Menschenrechte sowie der Mut der Aktivistinnen und Aktivisten gewürdigt, wie der Zentralrat der Juden in Deutschland am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Wegen der Corona-Pandemie ist die Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Preises allerdings erst für Frühsommer 2021 geplant.

Ein lautes und deutliches Zeichen

"Die 'Omas gegen rechts' bringen ihre Lebenserfahrung und ihre Zeit ein, um sich für unsere Demokratie zu engagieren. Sie setzen laut und deutlich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus und Rassismus sowie gegen Frauenfeindlichkeit", erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster. Auch wenn sie regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt seien, ließen sie sich nicht einschüchtern.

"Ihr Engagement ist vorbildlich und sollte in unserem Land stärker gewürdigt werden als bislang", hieß es weiter.

In der Corona-Pandemie sei die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen erschwert, betonte Schuster. "Umso wichtiger ist es für unsere Demokratie, dass die Zivilgesellschaft andere Wege wie etwa über die Social Media nutzt, um unsere politische Kultur in dieser Krise zu pflegen. Genau jetzt brauchen wir solches Engagement wie das der 'Omas gegen rechts'."

Rund 100 Regionalgruppen in ganz Deutschland

Die Initiative wurde den Angaben zufolge 2018 in Deutschland nach dem Vorbild einer gleichnamigen österreichischen Initiative gegründet. Sie besteht demnach aus rund 100 Regionalgruppen und beteiligt sich an Demonstrationen gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für Toleranz und Menschenwürde. Auslöser für die Gründung seien wachsender Rechtspopulismus und Rechtsextremismus gewesen.

Der Zentralrat vergibt den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage seit 2009 in Erinnerung an seinen früheren Präsidenten Paul Spiegel und dessen Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft. 2018 erhielt der niedersächsische Pastor Wilfried Manneke die Auszeichnung.


Josef Schuster / © Harald Oppitz (KNA)
Josef Schuster / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA