"Coronabedingt mussten kurzfristig alle Termine des Christkinds in öffentlichen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Alten- und Pflegeheimen, Sozialeinrichtungen oder Krankenhäusern abgesagt werden", teilte die Stadt am Dienstag mit.
Stattdessen ist Benigna Munsi jeden Tag mit Geschichten, Gedichten, Rezept- oder Basteltipps bei einem digitalen Adventskalender im Video präsent. Zudem bietet die 18-Jährige zwei Mal die Woche eine Telefonsprechstunde für Kinder an.
Grußbotschaft statt Prolog auf dem Christkindlesmarkt
"Wir tragen Verantwortung für unser Christkind Benigna Munsi, aber auch für alle Menschen, die es gerne gesehen und bei sich vor Ort gehabt hätten. Zum Schutze aller wird es deshalb keine Begegnungen mit dem Christkind geben können", sagte Oberbürgermeister Marcus König zu der Entscheidung.
Bereits im Oktober war der berühmte Christkindlesmarkt wegen Corona abgesagt worden, den Munsi traditionell am Freitag mit dem Prolog eröffnet hätte. An dem Tag soll nun eine Grußbotschaft des Christkinds online verfügbar sein.
"Die Pandemie kann uns Weihnachten nicht wegnehmen"
Nach der Absage im Oktober hatte Munsi im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) noch gesagt, dass sie weiter Menschen in sozialen Einrichtungen besuchen wolle. Daraus habe sie im vergangenen Jahr ihre Energie geschöpft. "Nah bei den Menschen zu sein, wenn Kinder meine Flügel anfassen durften, mich umarmen durften."
Die Nähe und auch die Liebe hätten sie angespornt, gerade wenn es stressig gewesen sei. Sie sei sich aber sicher: "Die Pandemie kann uns Weihnachten nicht wegnehmen - dieses Gefühl von Zusammenhalt. Das können höchstens wir selbst. Es liegt also an uns", so Munsi.
Tradition des Nürnberger Christkinds
Die Darstellerin des Nürnberger Christkindes wird seit 1969 alle zwei Jahre von der Bevölkerung und einer Jury gewählt. Die Kandidatinnen müssen zwischen 16 und 19 Jahre alt und mindestens 1,60 Meter groß sein.
Außerdem sollen sie schon länger in Nürnberg wohnen, wetterfest und absolut schwindelfrei sein. Die Empore der katholischen Frauenkirche, von der normalerweise der Prolog gesprochen wird, hat nur eine niedrige Brüstung.
