500 Christstollen im Aachener Dom ausgereift

"Gut als Geschenk geeignet"

Drei Wochen lang wurden 500 Christstollen im Aachener Dom gelagert. Das beliebte Naschwerk ist "durch Vorbestellungen schon fast ausverkauft", wie der Aachener Dompropst Rolf-Peter Cremer erklärt. Er konnte wenigstens mal probieren. 

Symbolbild Christstollen / © ovchinnikova_ksenya (shutterstock)
Symbolbild Christstollen / © ovchinnikova_ksenya ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Drei Wochen haben die Stollen im Aachener Dom gelagert. Warum eigentlich?

Rolf-Peter Cremer (Aachener Dompropst): Eine Aachener Bäckerei ist vor einigen Jahren auf die Idee gekommen, dass das Klima im Aachener Dom gut geeignet ist, um Stollen entsprechend in der Liegezeit atmen zu lassen. Über die letzten Wochen haben die Stollen jetzt im Dom gelagert und diese Aachener Firma verkauft nun diese Stollen. Sie tut zu jedem Stollen, 500 Stück sind es insgesamt, die sie verkaufen, noch einen Betrag für den Aachener Dom dazu, sodass wir insgesamt eine entsprechende Geldsumme von dieser Firma bekommen werden.

DOMRADIO.DE: Das ist schon ein komischer Gedanke, dass die Stollen da im Dom liegen. Ist es dann die Feuchtigkeit, die Luft, die sakrale Atmosphäre? Man kann sich als Laie schlecht vorstellen, was die Stollen besser macht im Dom.

Cremer: Es ist insbesondere die Luft, die Zirkulation, die wohl im Dom entsprechend geeignet ist, auch durch die Konstanz, die da ist. Die Stollen liegen dann in einer Seitenkapelle. Das heißt, die Leute, die in den Dom kommen, sehen die überhaupt gar nicht. Aber sie werden in der Luftzirkulation trotzdem mit einbezogen.

DOMRADIO.DE: Wer ist denn auf die Idee gekommen, dass den Stollen das Domambiente gut tut?

Cremer: Die Firma hat das wohl entdeckt, weil die überlegt haben, was eine natürliche Möglichkeit ist, dass die Stollen auch in der Lagerung entsprechend beatmet werden können.

DOMRADIO.DE: Es wurde auch schon ein Stollen feierlich mal angeschnitten. Durften sie probieren?

Cremer: Ja, genau. Also der Bäckermeister selbst war natürlich mit dabei und er war auch davon überzeugt, dass es gut geworden ist. Und mir hat es auch geschmeckt.

DOMRADIO.DE: Wonach schmeckt so ein Stollen? Was ist das Besondere an den Aachener Stollen?

Cremer: Natürlich ist der Aachener Stollen besonders, aber er ist nicht zum Abnehmen, sondern da ist viel Marzipan drin. Der ist insgesamt süß. Von daher passt er jetzt gut in die Advents- und Weihnachtszeit hinein.

DOMRADIO.DE: Und wo kann man ihn jetzt kaufen?

Cremer: Bei der Firma Nobis. Die sind aber im Prinzip durch Vorbestellungen schon fast ausverkauft. Es gibt nur eine limitierte Auflage. Da gibt es dann auch noch so ein kleines Zertifikat. 500 dieser Stollen wurden im Dom gelagert und die werden ab Donnerstag dann in den entsprechenden Filialen angeboten.

DOMRADIO.DE: Haben Sie denn auch einen Stollen mit Zertifikat bekommen? Kommt der bei Ihnen auch auf den Advents-Kaffeetisch?

Cremer: Ich habe einen abbekommen. Es ist aber auch so, dass da dann nochmal so ein kleines Schmuckkästchen drum ist, sodass er auch gut als Geschenk geeignet ist.

Der Bäckermeister sagte mir auch, dass wohl die meisten diesen Stollen auch verschenken, weil wie gesagt so ein extra Kästchen drum ist und das auch gut dazu dient, dass man ihn von Aachen aus oder in Aachen selbst entsprechend als Geschenk nutzen kann.

Das Interview führte Heike Sicconi.


Der Christstollen wird in eine recyclebaren Holzkiste verpackt / © Domkapitel Aachen / Andreas Herrmann (Bistum Aachen)
Der Christstollen wird in eine recyclebaren Holzkiste verpackt / © Domkapitel Aachen / Andreas Herrmann ( Bistum Aachen )

 Pfr. Rolf-Peter Cremer / © Andreas Steindl (Bistum Aachen)
Quelle:
DR