Bischof Feige sieht Bischöfe mit mehr Kritik konfrontiert

Vorwürfe und Forderungen

​Bischöfe sehen sich laut Bischof Gerhard Feige immer häufiger mit massiven Vorwürfen konfrontiert. Für das kirchliche Miteinander seien aber "Vertrauen und Zuversicht" erforderlich, so der Magdeburger Bischof.

Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Harald Oppitz (KNA)
Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Harald Oppitz ( KNA )

"Viele Zeitgenossen - Christen wie Nichtchristen - haben die Vorstellung, ein Bischof müsste fast allen Erwartungen gerecht werden. Und so häufen sich Woche für Woche bei etlichen Bischöfen die Schreiben und Anrufe mit Vorwürfen, jämmerlich versagt zu haben, oder Forderungen, nun endlich die Kirche und die Welt zu retten", schreibt Feige in einem Gastbeitrag der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" (Donnerstag).

Vertrauen und Zuversicht erforderlich

"Nichts gegen konstruktive Kritik", so das Oberhaupt des katholischen Bistums Magdeburg. "Aber manchmal sind es auch unverschämte Pamphlete." Er selbst habe seit seiner Bischofsweihe 1999 im Laufe der Jahre "immer mehr erfahren, was es bedeutet, 'für alles Krumme in der Kirche geradestehen' zu sollen oder zu müssen".

Feige betonte, für- und miteinander Kirche zu sein, "erfordert Mut und Elan, Vertrauen und Zuversicht, nicht nur von den Bischöfen". Dabei solle man sich nicht gegenseitig überfordern oder den guten Willen absprechen. 

Gerhard Feige

Gerhard Feige wurde 1951 in Halle geboren und machte sein Abitur in der Saale-Stadt. Er studierte Theologie in Erfurt . Nach seiner Priesterweihe 1978 in Magdeburg war er Seelsorger in Salzwedel und Magdeburg.

1982 wurde er als wissenschaftlicher Assistent nach Erfurt berufen, zum Philosophisch-Theologischen Studium. Er promovierte in Theologie 1988, es folgte ein einjähriger Studienaufenthalt in Rom.

Bischof Gerhard Feige
Bischof Gerhard Feige
Quelle:
KNA