Die Christmette wurde weltweit per Fernsehen und Internet live übertragen. In seiner Predigt rief der Papst die Menschen zu neuem Selbstbewusstsein auf. Zu wissen, "ein Sohn Gottes, eine Tochter Gottes zu sein", sei das "unzerstörbare Innerste unserer Hoffnung; der glühende Kern, der das Leben aufrechterhält".
Diese Würde, so Franziskus, gehe tiefer als Begabungen und Mängel, sei stärker als Wunden und Misserfolge, Ängste und Sorgen. Die Geburt Jesu Christi, Gottes Sohn, so der Papst, sei ein Geschenk: "Heute staunt Gott über uns und sagt zu einem jedem von uns: Du bist ein Wunder!"
"Gott kam in die Welt, wie ein Kind eben zur Welt kommt: schwach und zerbrechlich, damit wir unsere Unzulänglichkeiten mit Zärtlichkeit annehmen können", so Franziskus. Er sei als Kind geboren worden, "weil er uns dazu bringen möchte, dass wir uns um andere kümmern".
Die Zeit, die Menschen haben, sei nicht dazu da, sich "selbst zu bemitleiden, sondern um die Tränen derer zu trösten, die leiden". Völlig unbeachtet sei Gottes Sohn geboren worden, "um uns zu sagen, dass jeder missachtete Mensch ein Kind Gottes ist".
Im Übrigen überschätze Gott die Menschen, so Franziskus. Denn angesichts der tatsächlichen Lage und des Verhaltens der Menschheit sei seine Liebe unverdient: "Ja: Er überschätzt uns, weil er uns aufs Äußerste liebt. Er kann nicht anders, als uns zu lieben. So ist er nun mal - so anders als wir..." Der einzige Rettungsweg der Menschen sei gegenseitige Liebe, so Franziskus.