Zudem riefen sie dazu auf, in der Pandemie nicht den Mut zu verlieren und die christliche Weihnachtsbotschaft als Zeichen der Hoffnung zu sehen.
Wegen der Kontaktbeschränkungen konnten nur wenige Menschen die Christmetten besuchen; sie wurden aber im Internet übertragen.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck rief zu mehr Ehrlichkeit in Politik und Gesellschaft auf. "Wenn Menschen Unwahrheiten immer wieder als Wahrheiten ausgeben und somit mit falschen Worten Wirklichkeiten zu konstruieren versuchen, hat das oft fatale Folgen", sagte der Bischof. Dies sei an den Querdenkern und Verschwörungstheoretikern "unübersehbar wahrzunehmen". "Fake News" prägten "auf erschreckende Weise" auch die derzeitige politische Lage in den USA. Orientierung gebe Jesu Wort, "das in Wahrheit Liebe ist".
Christen sollten "mehr Hoffnungsträger als Bedenkenträger" sein und als "wirkliche Querdenker" Zuversicht schenken, sagte Münsters Bischof Felix Genn. Bei aller Kontroverse sei er dankbar dafür, dass Menschen einen Impfstoff entwickeln können. Gott verwandele mit Jesus Christus das Leben "von der Lüge in die Wahrheit" und "von der Selbstbezogenheit in die Güte". Der Bischof dankte Ärzten und Pflegekräfte, die "über ihre Kräfte hinaus" gegen das Virus kämpfen.
Bischof Dieser: Verständnis für Normalität
Der Aachener Bischof Helmut Dieser bekundete an Heiligabend Verständnis für die Wünsche der Menschen nach Leben, Liebe, Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit, Überwindung der Pandemie und Ehrlichkeit. "Wir wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt und die Lügner nicht grinsend Recht behalten." Gott erfülle die Wünsche der Menschen viel tiefer, als sie es selbst auf Anhieb verstehen. Jesus sei als Retter geboren, der die Kraft habe, die Menschen zu verändern. "Dann wird unser Leben hier auf Erden zum Anfang des neuen, ewigen Lebens im Himmel, das größer ist als alle unsere Wünsche."
Aus Sicht des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki zeigt Gott an Weihnachten besonders seine Liebe zu den Menschen. Mit der Geburt seines Sohnes wolle er "den Abstand zwischen uns und ihm überwinden".
Erzbischof Becker: "Jesus ein göttlicher Lichtstrahl"
Durch das Zeichen des Kindes in der Krippe sage er einem jeden: "Ich will mit Dir durchs Leben gehen." Gott sei die Kraft, die Menschen zu einer solidarischen Gemeinschaft werden lasse und sie auch dem ewigen Tod entreiße.
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker rief dazu auf, Weihnachten als Friedensfest zu feiern. Mit Jesus sei ein göttlicher Lichtstrahl in die Welt gekommen, der von den Menschen zu wenig aufgenommen werde, sagte der Erzbischof und verwies auf anhaltende Kriege und Konflikte. Die Menschen sollten Gott mehr Platz im persönlichen Leben einräumen. Nur so sei es möglich, Konflikte im Großen und Kleinen dauerhaft zu überwinden.