Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat seien traditionellen Neujahrsempfang für die Leiter der christlichen Konfessionen im Land in diesem Jahr online abgehalten. "Der Staat Israel wird immer der Religionsfreiheit verpflichtet bleiben und immer stolz auf die starken christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land sein", sagte er am Mittwoch laut Angaben des Präsidialbüros.
Ebenso sprachen Innenminister Aryeh Deri und Patriarch Theophilos III., der als Inhaber des frühchristlichen Patriarchensitzes von Jerusalem und Oberhaupt der Griechisch-Orthodoxen eine Art Doyen der christlichen Konfessionen im Heiligen Land ist. Christen sind dort eine kleine Minderheit. In Israel sind es rund zwei Prozent von rund 8,7 Millionen Bürgern; viele von ihnen sind Araber.
30 Kirchen und Konfessionen im Heiligen Land
Die Christen im Heiligen Land sind in rund 30 verschiedenen Kirchen, kirchlichen Gemeinschaften oder Denominationen zusammengeschlossen. Die bedeutendsten sind die Griechisch-Orthodoxen, die Armenier, Syrer, Kopten, Äthiopier, die Katholiken, Lutheraner und Anglikaner. Die katholische Kirche tritt neben den "Lateinern", den Gläubigen des römischen Ritus, in verschiedenen ostkirchlichen Gemeinschaften auf: Maroniten, Melkiten sowie katholische Armenier und Syrer.
Mit dem Schutz der Heiligen Stätten ist seit dem 13. Jahrhundert die "Kustodie" des Franziskanerordens betraut. Die Besitzverhältnisse und Zuständigkeiten an den Heiligen Stätten von Jerusalem und Bethlehem sind seit 1852 zwischen den Kirchen durch einen sogenannten Status quo geregelt.